KTM AG: Maßnahmen für die entlassenen Mitarbeiter
Bei KTM verlieren zirka 750 Menschen ihren Job
Beim größten europäischen Motorradhersteller KTM wird emsig an der Sanierung gearbeitet. Wie berichtet, wurde am 29. November beim Gericht in Ried im Innkreis der Antrag auf ein Restrukturierungsverfahren eingebracht, welches in Eigenverantwortung abgeschlossen werden soll. Den Gläubigern für rund 1,8 Milliarden Euro wird innerhalb von zwei Jahren eine Quote von 30 Prozent der Schuldentilgung in Aussicht gestellt.
Mittlerweile ist klar, dass es in den betroffenen Gesellschaften starke Re-Dimensionierungen geben wird. Etwa 750 Mitarbeiter der KTM AG, der KTM F&E GmbH sowie der KTM Components GmbH werden in Summe ihren Job verlieren – gesicherte Zahlen gibt es noch nicht. Dies wurde bei einem Runden Tisch im Linzer Landhaus am 5. Dezember von Vertretern von Arbeiterkammer, Arbeitsmarktservice und Wirtschaftskammer bestätigt.
Nach letzten Informationen wurden bereits 250 Personen gekündigt – 500 weitere sollen folgen. Härtefälle, zum Beispiel wenn beide aus einer Partnerschaft von der Kündigung betroffen sind, sollen vermieden werden. Für die gekündigten Mitarbeiter richten das Land Oberösterreich und der Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich eine Insolvenzstiftung mit 300 Plätzen ein, für deren Finanzierung beide zu gleichen Teilen aufkommen. Experten gehen derzeit von Aufwänden von etwa 10.000 Euro pro Person aus – das macht in Summe vorerst etwa drei Millionen Euro aus.
Die ehemaligen KTM-Mitarbeiter sollen rasch wieder in Beschäftigungsverhältnisse gebracht werden. Es wurde zudem bekannt: Das Land Oberösterreich hat eine sogenannte Job-Drehscheibe eingerichtet. Die bei KTM gekündigten Mitarbeiter sollen einen von 3000 offenen Jobs im Innviertel erhalten. Zudem wird es für jene, die nicht sofort unterkommen, mit dem Land vereinbarte Umschulungen geben. Ehemalige KTM-Mitarbeiter sollen so zum Beispiel im Bereich Umwelt- und Digitaltechnik weiter ausgebildet werden. Dort herrscht dringender Bedarf an Fachkräften.