Sanierungsverwalter: Es gibt eine Zukunft für KTM
KTM-Chef Stefan Pierer
Am 29. November 2024 hat die KTM-Gruppe mit der KTM AG, der KTM F&E GmbH sowie der KTM Components GmbH beim Gericht in Ried im Innkreis in Oberösterreich den Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingebracht. Verwalter Peter Vogl hat inzwischen für die KTM AG verlautbart, dass er davon ausgeht, dass «nach den ersten Erhebungen» die Fortführung definitiv gewährleistet ist und es eine Zukunft gibt. Nun müssen die dafür nötigen Vorkehrungen geschaffen und jeder Stein zweimal umgedreht werden.
Weitere Aussagen seitens der Sanierungsverwaltung soll es nach der ersten Gläubigerversammlung geben, ließ Vogl wissen. Insgesamt ist bei KTM von etwa 1600 Unternehmen die Rede, die sich auf der Liste der Gläubiger befinden. Darunter befinden sich nach Recherchen von «Der Standard» etwa 180 Banken, aber auch kleine Firmen bis hin zu Bäckereien.
Gemäß dem Sanierungsantrag ist von einer «komplexen Gläubigerstruktur» die Rede. In den Lagern stehen 130.000 Motorräder und etwa 70.000 E-Bikes unter anderem Markenname. 250 Personen wurden entlassen, Härtefälle sollen vermieden werden. Etwa 500 weitere Kündigungen werden folgen. Rechtlich darf sich Eigentümer und KTM-Vorstand Stefan Pierer (68) an der angekündigten Insolvenzstiftung des Landes Oberösterreich nicht beteiligen; drei Millionen Euro stellen das Land und der Arbeitsmarktservice (AMS) dafür bereit.
Dennoch wird Pierers Engagement, der im Moment täglich mit großen Gläubigern in Kontakt steht, extrem wichtig sein – auch für die Außenwirkung. «Wir brauchen den Eigentümer, damit wir die Sanierung schaffen und die anderen Kolleginnen und Kollegen in der KTM-Gruppe eine Zukunft haben», erklärte Andreas Stangl, der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, im Fernsehen.
Der oberösterreichische Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner hält fest: «KTM ist ein Leitbetrieb für Oberösterreich und daher ist es wichtig, dass wir alles tun, damit dieser Betrieb fortbesteht und eine Sanierung gelingt. Dazu haben viele etwas beizutragen – nicht zuletzt auch der Eigentümer.» Laut Achleitner sei man mit Pierer auch im Austausch – Details dazu bleiben vorerst unter Verschluss.
«Wir haben in der Region immer noch Firmen, die Mitarbeiter suchen», erklärte Iris Schmidt vom AMS. KTM-Mastermind Pierer will jedenfalls um sein Lebenswerk kämpfen, das hat der gebürtige Steirer, der unter anderen auch im Aufsichtsrat bei Mercedes-Benz sitzt, bereits vor der Einbringung des Sanierungsantrags angekündigt.