KTM AG: Stefan Pierer legt Vorstandsmandat zurück

Stefan Pierer
Bei KTM gibt es die nächsten Umwälzungen – nun betrifft es eine ganze Ära. Der langjährige Vorstandschef Stefan Pierer zieht sich bei der KTM AG gänzlich zurück und legt nun auch sein Vorstandsmandat zurück. Dies gab die Muttergesellschaft Pierer Mobility AG am 4. März bekannt.
Pierer (68) hat zuletzt die Geschäfte der KTM AG an den neuen CEO Gottfried Neumeister übergeben. Neumeister war zuletzt auch schon der offizielle Ansprechpartner für die Medienvertreter und erschien bei den Gerichtsterminen in Ried in Begleitung von Sanierungsverwalter Peter Vogl.
Stefan Pierer bezeichnet KTM als sein Lebenswerk. Der gebürtige Steirer hat KTM im Jahr 1992 aus der finanziellen Misere geführt. Pierer begleitete Neumeister auch Anfang des Jahres zu den Sondierungsgesprächen mit Partner Bajaj nach Indien. «Ich habe mit Gottfried Neumeister den perfekten Nachfolger gefunden», meinte Pierer. «KTM war für mich stets mehr als ein Unternehmen – es war und ist eine Leidenschaft, eine Mission und eine Familie. Die Entscheidung, das Steuer zu übergeben, war keine leichte. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Gottfried Neumeister mit seiner strategischen Weitsicht und seinem Engagement die richtige Wahl ist, um KTM in die Zukunft zu führen.»
«Ich sehe es als Ehre und Verpflichtung, die Geschichte von KTM fortzuschreiben und zusammen mit unseren großartigen Mitarbeitern neue Wege zu gehen», sagte Neumeister. «Dafür, dass Stefan Pierer in den vergangenen drei Jahrzehnten KTM zu einer Weltmarke aufgebaut habe, gebührt ihm hohes Ansehen und Respekt.»
Pierer polarisiert, hat aber durch seine Aktivitäten in 33 Jahren in Mattighofen tausende Arbeitsplätze geschaffen – er ist und bleibt für die meisten in der KTM-Familie der Mastermind schlechthin. Bei den Gläubiger-Banken war dies anders – dort wurde seit einiger Zeit auf Pierers Abschied gepocht.
Nach dem wichtigen Gerichtstermin am 25. Februar im Rahmen der Tagsatzung zur Annahme des Sanierungsplans für die KTM AG in Ried wurde Pierer anschließend im Werk mit Applaus empfangen und mischte sich mit einem Feierabend-Bier unter die Mechaniker und Ingenieure der Rennabteilung.