KTM-CEO Neumeister: «Sind schwer zu Sturz gekommen»
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KTM-CEO Gottfried Neumeister
Der 25. Februar sollte maßgeblich werden für das Schicksal von KTM. In der Sanierungsplantagsatzung am Landesgericht Ried wurde am Dienstag in einer Marathonsitzung über die Zukunft der Firma abgestimmt. Die Gläubiger mussten dem vorgebrachten Sanierungsplan zustimmen, um die Firma zu entschulden und, so der Plan, die Produktion wieder aufnehmen zu können. Dass dieser Vorschlag mit eindeutiger Mehrheit, bei 37 Gegenstimmen, angenommen wurde, sei laut Sanierungsverwalter Peter Vogl auch der 50 Millionen Euro Vorleistung zu verdanken gewesen, in die KTM-Kooperationspartner und Anteilseigner Bajaj am Vortag gegangen sei, um die Produktion in Mattighofen im März wieder anlaufen lassen zu können.
Für die Monate April und Mai sollen weitere Tranchen in gleicher Höhe folgen, die für den laufenden Betrieb verwendet werden. Dies sei ein «Gamechanger gewesen», so Vogl. «Das hat die Gläubiger und den Gläubigerausschuss davon überzeugt, dass der Miteigentümer nicht nur von der Zukunft von KTM überzeugt ist, sondern bereit ist, dafür auch in Vorleistung zu gehen. Ich gehe dadurch davon aus, dass auch der Investorenprozess erfolgreich abgeschlossen werden kann.» Diese müssen bis zum 23. Mai 30 Prozent der Schulden, also 548 Millionen Euro bereitstellen, um die noch verbliebenen Forderungen von Banken, Mitarbeitern, Zulieferern und weiteren Gläubigern zu begleichen.
Wer genau die Investoren sind, war weiterhin nicht bekannt. KTM-CEO Gottfried Neumeister verwies wiederholt auf bei der Investorensuche zugesicherte Verschwiegenheit. Zuletzt hatten auch Gerüchte über einen Einstieg von BMW die Runde gemacht.
Neumeister kommentierte das Sanierungsverfahren mit blumigen Worten: «Wir sind vor drei Monaten zu Sturz gekommen. Und wir sind so schwer gestürzt, dass wir ohne Hilfe nicht wieder hätten aufstehen können. Trotz allem hat heute die Mehrheit dafür gestimmt, dass wir dieses Kapitel jetzt beenden können. Aber ein Kapitel ist keine ganze Geschichte.» Weitere Arbeitsplätze seien in absehbarer Zukunft nicht in Gefahr. Man könne sich jetzt wieder darauf konzentrieren Motorräder bauen.
Am 17. März soll die Produktion schrittweise wieder anlaufen. Binnen drei Monaten sollen die vier Produktionslinien in Mattighofen im Einschichtbetrieb wieder voll ausgelastet sein. Zumindest die KTM Components GmbH habe, laut deren Sanierungsverwalter Robert Tremel, genug Lager- und Produktionsbestand aus der Zeit vor dem Sanierungsverfahren, um die Mutterfirma zu versorgen.
Das Verfahren soll, so der Plan, am 23. Mai mit Begleichung der verbliebenen Schulden durch den noch zu bestimmenden Investor geschehen. Damit wäre Ende Mai das Sanierungsverfahren des österreichischen Motorradherstellers offiziell beendet.