KTM-Mutter Pierer Industrie: Gläubiger nehmen Plan an
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Erleichterung bei KTM: Eine weitere Etappe ist geschafft
Der Donnerstag war ein wichtiger Tag in den Bemühungen rund um die Rettung der KTM AG und hat einiges an Erleichterung gebracht. Der Mutterkonzern Pierer Industrie AG hat vor dem Landesgericht in Wels in Oberösterreich den Restrukturierungsplan vorgelegt. Zur Erinnerung: Das erste in Österreich zur Anwendung kommende europäische Restrukturierungsverfahren wurde von der Pierer Industrie AG Ende November 2024 beantragt.
Am Donnerstag wurde dargestellt, wie der zukünftige Fortbestand des Unternehmens gesichert wird und welche Maßnahmen dafür gesetzt werden. Im Restrukturierungsverfahren entscheidet die Antragstellerin, welche Gläubiger miteinbezogen werden und für die Umsetzung des Restrukturierungsplans erforderlich sind. Die Forderungen der nicht involvierten Gläubiger bleiben vom Verfahren unberührt.
Im aktuellen Verfahren um die Pierer Industrie AG wurde die Klasse der Anleihe- und Schuldscheingläubiger in die Restrukturierung eingebunden – das Ganze mit Gesamtforderungen in der Höhe von insgesamt 247,5 Mio. Euro. Diese Gläubiger waren aufgefordert, ihre Forderungen bis zum 31. Januar 2025 beim Landesgericht Wels anzumelden.
Was steht nun konkret im Restrukturierungsplan der Pierer Industrie AG? Die betroffenen Gläubiger erhalten in zwei Raten eine Quote von 100 Prozent. 68,69 der Schulden sollen bis längstens 31. Dezember 2026 getilgt sein. Weitere 31,31 Prozent folgen dann längstens bis zum 31. Dezember 2027. Bei der Tagsatzung am Gericht in Wels sind auch einige Privatpersonen erschienen, daher wird es bei der Anleihe eine Stückelung auf 1000 Euro geben.
Nächster entscheidender Termin ist der 25. Februar – dann werden die Gläubiger der KTM AG, der KTM Components GmbH sowie der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH über das Konzept entscheiden. Geboten wird den Gläubigern bekanntlich eine 30 Prozent-Quote, die als sogenannte «Barquote» bereits in einer einzigen Tranche bis Ende Mai geleistet werden soll.