Motorradmarkt Europa: Keine Spur von mieser Stimmung
ACEM, der Verband der europäischen Motorradhersteller, vermeldet für 2024 einen um 10 Prozent gewachsenen Motorradmarkt in den fünf wichtigsten europäischen Märkten Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Grossbritannien: die Verkäufe stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 1.049.898 auf 1.155.640 Stück. Diese fünf Märkte entsprechen etwa 80 Prozent des europäischen Motorradmarktes.
Grösster Markt innerhalb Europas ist Italien mit einem Volumen 2024 von 352.294 Neumaschinen (Motorräder und Roller), ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von 10 Prozent. Der Markt mit dem grössten Wachstum ist Europas zweitgrösster Motorradmarkt: Deutschland mit einem Plus von 16 Prozent.
Trotzdem kann jetzt nicht hemmungslos gejubelt werden, denn die Statisik ist elicht schönfärberisch, weil ein Teil dieser vermeintlichen Verkäufe Tageszulassungen von Motorrädern mit Homologation nach Euro5 sind, welche wegen der Einführung von Euro5+ auf 1. 1. 2025 nun als Gebrauchtmaschinen mit null Kilometer gelten. Die Verkäufe von Elektro-Motorrädern gingen von 34.764 im Jahre 2023 um 18,5 Prozent auf nunmehr 28.336 Stück im Jahr 2024 zurück.
Dem Verband ACEM gehören neben den europäischen Herstellern auch die vier japanischen Hersteller, dazu Harley und Indian, Kymco und Royal Enfield an. Nach Schätzung von ACEM fahren auf Europas Strassen mehr als 39 Mio. Motorräder und Roller.
Zum Vergleich: In der EU wuchs der Automobilmarkt im Jahre 2024 um 0,8 Prozent auf 10.632.381 Neuzulassungen. Dieses Wachstum generierte sich einzig aus der steigenden Beliebtheit von Hybrid-Modellen, für die sich 3.288.862 Käufer entschieden, ein Wachstum von 20,8 Prozent im Vergleich zu 2023. Für alle anderen Antriebskonzepte (Benzin, Diesel, Elektro, Plug-In-Hybrid) sank die Nachfrage. In Deutschland schrumpfte der Gesamtmarkt um 7,1 Prozent auf 244.721 Neuwagenverkäufe.