KTM-Sanierung: Zwei weitere Firmen zahlungsunfähig
Während die Vöcklabrucker Metallgiesserei durch die Übernahme durch die Mettec Metallgiesserei gerettet werden konnte (SPEEDWEEK berichtete), schlitterten im Umfeld des KTM-Sanierungsverfahrens zwei weitere Firmen in die Insolvenz. Schon vor einem Monat eröffnete das Landesgericht Ried ein Konkursverfahren über die RJ-Werkzeugbau GmbH mit Sitz in Mattighofen, kaum einen Kilometer vom KTM-Hauptsitz entfernt.
RJ-Werkzeugbau fertigte Werkzeuge und Vorrichtungen für die Serienherstellung von Metallteilen. Mit dem Produktionsstillstand bei KTM brachen unmittelbar 50% des Umsatzes weg, wodurch das Unternehmen offene Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte und Konkurs anmelden musste. Betroffen sind 15 Angestellte. Die Schulden des Familienunternehmens belaufen sich auf rund 1,2 Mio. Euro, die Vermögenswerte auf 460.000 Euro.
Ohne die finanziellen Schwierigkeiten, die bei KTM einen abrupten Produktionsstopp und ein Sanierungsverfahren erforderten, wäre die hochspezialisierte RJ-Werkzeugbau wohl weiterhin rentabel tätig gewesen. Doch die drohende Insolvenz eines so grossen Herstellers wie KTM hat unweigerlich unerfreuliche Auswirkungen auf nachgelagerte Unternehmen und Zulieferer.
Ein Sanierungsverfahren wurde über die Convey X GmbH mit Sitz in Strasswalchen (20 km von Mattighofen) eröffnet. Der Personaldienstleister mit 15 Mitarbeitern hat als einzigen Kunden die KTM Motohall GmbH in Mattighofen. Mit anderen Worten: Die Convey X stellt das Personal der Eventlocation KTM Motohall und stellt somit dessen Betrieb sicher.
Ob diese Insolvenz mit der laufenden Sanierung bei KTM in Zusammenhang steht, ist keineswegs sicher. Die Rede ist auch von einer unrentablen Kostenstruktur, die mit bereits im Sommer 2024 eingeleiteten Restrukturierungsmassnahmen behoben werden sollte. Die Convey X soll saniert und fortgeführt werden Der Betrieb der KTM Motohall geht uneingeschränkt weiter, als Eventlocation und Museum.