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Christian «Hülse» Hülshorst: «Habe keine Glaskugel»

Von Rudi Hagen
Christian Hülshorst bei der DM in Vechta vor Marcel Dachs und Timo Wachs

Christian Hülshorst bei der DM in Vechta vor Marcel Dachs und Timo Wachs

In den letzten beiden Jahren konnte Christian Hülshorst seine Renneinsätze auf der Langbahn an einer Hand abzählen. Der Westfale hofft auf eine bessere Saison und auf mehr Unterstützung durch den DMSB.

Christian Hülshorst vom AMSC Lüdinghausen ist ein gestandener Langbahnfahrer mit Internationaler Lizenz. Aufgrund seiner spektakulären, aber gleichzeitig fairen Fahrweise einerseits und seiner lockeren Sprüche andererseits, ist er bei den Fans und Veranstaltern europäischer Gras- und Sandbahnrennen ein immer wieder gerne gesehener Aktiver.

Obwohl wahrlich nicht auf den Mund gefallen, kommt aber auch der 44 Jahre alte Westfale bei der Frage ins Grübeln, wann es wohl im Jahr 2022 wieder losgehe mit dem Bahnsport. «Ich habe keine Glaskugel, denn dann wären wir alle schlauer», hält sich Hülshorst, den alle nur «Hülse» nennen, bedeckt. «Normalerweise geht es jedes Jahr zu Ostern in Holland los, aber das ist ja seit Beginn von Covid-19 auch nicht mehr der Fall.»

Seine Langbahn-Motorräder hat der vielfache EM-Finalist auf jeden Fall präpariert in der heimischen Werkstatt stehen. Körperlich fühlt sich der Lüdinghausener gleichfalls fit, denn die tägliche körperliche Arbeit, viele Touren mit dem Mountainbike und ab und zu Motocross Training stehen wie die Jahre zuvor auch in diesem Winter auf seiner Agenda.

Die Saison 2021 verlief für Christian Hülshorst «dröge», wie er sagt. Nach wenigen Trainings in Norden, Wagenfeld und Mulmshorn folgte die Deutsche Langbahn-Meisterschaft in Vechta. «Nach so langer Zeit ohne echten Wettkampf habe ich schon gegrübelt, wie das wohl werden wird, wenn man gleich Attacke fahren muss», erinnert sich der Mann mit der Startnummer 41 an die DM im Reiterwaldstadion, «aber als es dann endlich losging, fühlte ich mich gut.»

Mit Platz 6 war «Hülse» dann doch nicht ganz zufrieden, denn am Ende fehlte ihm nur ein Punkte für das Finale. Hülshorst: «Ich hätte den Stephan [Katt] im Semifinale vielleicht noch angreifen können, aber es hatte zu dem Zeitpunkt zu regnen begonnen, da schien es mir für uns zu gefährlich. Letztlich fahre ich ja des Spaßes halber.»

Keinen Spaß versteht Hülshorst mit dem DMSB und dessen Gebührenansprüchen. «Warum können die uns Aktiven nicht mal in diesen unsicheren Pandemie-Zeiten bei den Lizenzgebühren entgegenkommen» wettert der Münsterländer, «die sitzen auf ihrem hohen Ross und haben für Randsportarten wie den Bahnsport nichts übrig.»

Wenn es demnächst wieder normal liefe, würde Hülshorst gerne jedes Rennen fahren wollen. Vor allem das seines Clubs, des Auto- und Motorsportclubs Lüdinghausen, in dessen Vorstand er auch als Beisitzer tätig ist. Im vergangenen Jahr wollte man zu Himmelfahrt eigentlich den 70. Geburtstag des AMSC feiern, aber Covid-19 stand dagegen.

Am 26. Mai 2022 soll nun das 81. Grasbahnrennen auf dem ultraschnellen Westfalenring in Lüdinghausen über die Bühne gehen. Aber vorher, am 28. Januar, steht ein wichtiger Termin für den Club an, die Mitgliederversammlung mit Wahlen zum Vorstand. Der bisherige Vorsitzende Karsten Jakobs war auf der Jahreshauptversammlung des AMSC Lüdinghausen Anfang September 2021 von seinem Amt zurückgetreten.

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