Scheeßel: Kenneth Kruse Hansen glanzvoller GP-Sieger
Podest in Scheeßel: Kenneth Kruse Hansen (Mitte,) Chris Harris (l.) und Martin Smolinski (r.)
Der MSC Eichenring Scheeßel hatte den Grand Prix auf dem 1000 m langen Eichenring bestens vorbereitet, das Wetter spielte mit, wenn es auch etwas zu heiß war auf dem Gelände, wo jährlich das legendäre Hurricane Festival stattfindet. Mit der Besucheranzahl konnte der MSC Eichenring durchaus zufrieden sein, mit dem Rennverlauf allemal, denn es wurde Klasse-Bahnsport geboten.
Überragender Fahrer an diesem Tag in Scheeßel war Kenneth Kruse Hansen. Der 35-jährige Däne aus Herlev nahe Kopenhagen war das Maß aller Dinge an diesem heißen Spätsommertag auf der ultraschnellen 1000m-Sandbahn. Fünf Läufe und fünf Siege, dazu der Sieg im Finale, besser kann die Bilanz eines Rennfahrers an diesem Tag nicht sein.
Auch WM-Leader Chris Harris konnte mit ‚KKH’ am Ende nicht wirklich mithalten, obwohl der Brite mit Platz 2 im Finale seine WM-Führung auf drei Punkte gegenüber dem Olchinger Martin Smolinski, der Dritter wurde, etwas ausbauen konnte.
‚Smoli’ musste als Viertplatzierter nach den Vorläufen genau wie der wieder erstarkte Stephan Katt den Umweg über das B-Finale gehen, um ins entscheidende Finale zu kommen.
Nach den Vorläufen bereits für Finale qualifiziert war Wildcard-Pilot Erik Riss. Der Bad Wurzacher gewann drei seiner Vorläufe und wurde zweimal Zweiter und das in überragender Manier. Im Finale war Kenneth Kruse Hansen wieder vom Start weg vorne, dahinter Harris und Smolinski. Riss und Katt wurden früh abgestrahlt und folgten auf den Plätzen 4 und 5.
Vorher, im Last Chance Heat, gab es einen folgenschweren Unfall. Katt gewann den Start, Smolinski pirschte sich an den Neuwittenbeker heran und überholte ihn kurz vor Ende von Runde 3. Lukas Fienhage vom AC Vechta holte inzwischen auf, geriet auf der Gegengerade aber ins Schleudern, touchierte die Bande und stürzte spektakulär. Der nachfolgende Jacob Bukhave (DK) prallte auf Fienhages Bike und ging ebenfalls zu Boden. Beide mussten nach einer längeren Behandlungspause auf der Bahn ins Rotenburger Krankenhaus zur weiteren Untersuchung gebracht werden.
Wo war Romano Hummel? Der Niederländer fand irgendwie ‚keinen Draht’ zum Eichenring mit seinem speziellen Belag und wurde am Ende nur Achter.
Die Überraschungen des Tages in Scheeßel waren aber Kenneth Kruse Hansen mit seinen überragenden Start-Ziel-Siegen, ein glänzend aufgelegter Erik Riss mit seinem Gefühl für die schnelle Langbahn und Stephan Katt, der trotz seines traumatischen Sturzes ein Jahr zuvor an gleicher Stelle, eine sehr starke Vorstellung zeigte.
Und: Die Fans können gespannt sein, wie sich Harris und Smolinski in den letzten beiden Grands Prix um den WM-Titel streiten werden.
Ergebnisse Langbahn-GP Scheeßel (GP):
1. Kenneth Kruse Hansen (DK), 20 Vorlaufpunkte
2. Chris Harris (GB), 17
3. Martin Smolinski (D), 15
4. Erik Riss (D), 18
5. Stephan Katt (D), 13
6. Jacob Bukhave (DK), 11
7. Romano Hummel (NL), 8
8. Lukas Fienhage (D), 12
9. Theo Pijper (NL), 8
10. Mika Meijer (NL), 7
11. Dave Meijerink (NL), 7
12. Zach Wajtknecht (GB), 5
13. Hynek Stichauer (CZ), 5
14. Josef Franc (CZ), 3
15. Jörg Tebbe (D), 1
16. Tero Aarnio (FIN), 0
17. Fabian Wachs (D), 0
Langbahn-WM 2023 Stand nach 4 von 6 GP:
1. Chris Harris (GB), 71 Punkte
2. Martin Smolinski (D), 68
3. Zach Wajtknecht (GB), 53
4. Lukas Fienhage (D), 47
5. Kenneth Kruse Hansen (DK), 43
6. Josef Franc (CZ), 41
7. Jacob Bukhave (DK), 38
8. Romano Hummel (NL), 35
9. Hynek Stichauer (CZ), 29
10. Mika Meijer (NL), 27
11. Stephan Katt (D), 24
12. Theo Pijper (NL), 24
13. Dave Meijerink (NL), 23
14. Gaetan Stella (F), 16
15. Erik Riss (D), 15
16. Stanislaw Burza (PL), 10
17. Daniel Spiller (D), 5
18. Tero Aarnio (FIN), 4
19. Max Dilger (D), 4
20. Mathias Tresarrieu (F), 2
21. Jörg Tebbe (D), 1
22. Fabian Wachs (D), 0
23. Jordan Dubernard (F), 0