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Martin Malek: Tscheche beendete seine Karriere

Von Rudi Hagen
Martin Malek (l.) war überall, wie hier bei Stephan Prante vom DMSC Bielefeld, ein gerngesehener Gast

Martin Malek (l.) war überall, wie hier bei Stephan Prante vom DMSC Bielefeld, ein gerngesehener Gast

Martin Malek hat seine aktive Bahnsportkarriere beendet. Bei einem Sturz im Vorjahr in Pfarrkirchen hatte der Tscheche erhebliche Kopfverletzungen erlitten. Jetzt stehen Familie und Beruf ganz obenan bei dem 38-Jährigen.

Der Tscheche Martin Malek war von 2005 bis 2012 in der Speedway-EM und -WM unterwegs. Später konzentrierte er sich auf Langbahnrennen. Seit 2016 in Marienbad (Platz 3) fuhr Malek sechsmal in der Langbahn-Team-WM für Tschechien. 2019 in Vechta und 2022 in Herxheim wurde er Zweiter mit dem Team beim nun genannten Wettbewerb ‚Langbahn der Nationen’. In der Langbahn-Weltmeisterschaft der Solisten waren die Endplatzierungen des Tschechen jeweils zweistellig: 2019 Platz 10, 2020 Platz 14 und 2022 Platz 13 (aus Verletzungsgründen nur zweimal gefahren).

Martin Malek war aufgrund seiner freundlichen, aufgeschlossenen und ehrlichen Art, sowie seiner fairen sportlichen Fahrweise immer ein gern gesehener Gast auf allen Bahnen. SPEEDWEEK.com sprach jetzt mit dem Tschechen.

Martin, erzähle uns doch bitte, warum du deine Bahnsport-Karriere beendet hast.

Ich musste meine Karriere nach meinem Sturz in Pfarrkirchen beenden. Ich hatte eine ziemlich schlimme Kopfverletzung erlitten und dadurch anschließend viele Probleme. Als ich zum Beispiel für dieses Jahr meinen Führerschein machen wollte, erlaubten es mir die Ärzte nicht. Ich habe dann mehrere Tests durchlaufen, und jetzt ist alles in Ordnung.

Ein weiterer Sturz wäre wahrscheinlich fatal gewesen, oder?

Ja wirklich, eine weitere Gehirnerschütterung hätte noch schwerwiegendere Folgen haben können. Deshalb habe ich beschlossen, nicht weiter meine Gesundheit und das Glück meiner Familie zu riskieren. Nach 25 Jahren Bahnsport muss ich Gott danke sagen, das jetzt wieder alles gut ist.

Welche Erfolge hast du im Laufe deiner Karriere gehabt?

Neben mehreren tschechischen Meistertiteln in den Junioren-, Paar- und Extra-Ligen schätze ich am meisten den Gewinn der tschechischen Langbahn-Meisterschaft 2022 in Marienbad. Dazu einmal Bronze und zweimal Silber mit dem tschechischen Team im Longtrack of Nations.

An welche Fahrer, Mechaniker, Tuner und Fans, die dir im Laufe deiner Karriere begegnet sind, erinnerst du dich besonders gerne?

Mein bester Mechaniker war mein Vater Pavel, meine Ärztin Jarda Solnař und Rudy Baniari, der Mechaniker von Martin Vaculík. Von den Tunern mag ich Friedhelm Großewächter sehr. Er ist wie mein Großvater ein toller Mensch und ich schätze seine Freundschaft sehr. Ein weiterer Tuner ist Manfred Knappe, mit dem ich auch ein paar Motoren ausprobiert habe. Vielen Dank auch an Karel Kadlec, der alles arrangiert hat. Ich habe viele Fans gewonnen, aber die größten sind Herbert Okken, Joachim Schlegel und Sjoerd Rozenberg.

Welche Rennstrecken sind dir noch besonders in Erinnerung?

Da ist natürlich meine Heimstrecke in Mariánské Lázně, wo ich immer sehr gerne gefahren bin. In Deutschland schnitt ich in Bielefeld und Lüdinghausen am besten ab. Das waren meine Lieblingsbahnen.

Hast du irgendwo auch eher schlechte Erfahrungen gemacht?

Ich bin eigentlich überall gern gefahren, immer waren Freunde und Fans dort um mich zu sehen. Das war ein gutes Gefühl. Ich weiß aber auch, dass meine Leistungen zum Beispiel in Roden, Mühldorf und Osnabrück nicht so gut waren.

Wirst du dem Bahnsport in irgendeiner Form erhalten bleiben?

In Tschechien habe ich noch eine Trainer- und Technikkommissarli-zenz. Ich werde sehen, wie ich mich da zukünftig noch in den Sport einbringen kann. Darüber hinaus arbeite ich jetzt als Designer bei ‚Vrgineers’ in Prag. Das Unternehmen entwickelt virtuelle Brillen und Simulatoren für Flugzeugpiloten. Ich bin da zufrieden. Das ist eine völlig andere Welt als Speedway und Rennen.

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