Macau GP: Alle Neune für Michael Rutter (Yamaha)?
Mit acht Siegen, vier zweiten und zwei dritten Plätzen darf der 42-jährige Brite Michael Rutter getrost als «Mister Macau Grand Prix» bezeichnet werden. Der Spezialist für den 6,2 Kilometer langen Kurs in der ehemaligen portugiesischen Provinz im Süden Chinas gilt auch heuer als großer Favorit für den 48. Suncity Group Macau Motorcycle Grand Prix. Doch auch heuer ist die Liste der Konkurrenten lang, die den neunten Sieg des Milwaukee Yamaha-Piloten vereiteln wollen.
Im Vorjahr feierte Ian Hutchinson in der Spielermetropole mit seinem selbst führ ihn überraschenden Sieg ein viel beachtetes Comeback nach langer Verletzungspause. Der Brite hofft, eine nicht gerade erfolgreiche Saison mit einem guten Ergebnis abschließen zu können. Nach seiner Trennung von Milwaukee Yamaha wird er dabei erstmals auf der Kawasaki vom Team PBM by The Venetian Hotel sitzen.
Auch sein Teamgefährte bei Paul Bird Motorsport Stuart Easton zählt beim Macau Grand Prix zum engeren Favoritenkreis, der 31-jährige Schotte gewann schließlich von 2008 bis 2010 dreimal das Einladungsrennen. Seit seinem letzten Erfolg ist der ehemalige British Supersport Champion allerdings nicht mehr auf der Guia-Strecke an der Startlinie gestanden.
Obwohl er sich 2001 ebenfalls in die Siegerliste eintragen konnte, wäre ein Triumph des Briten John McGuinness wohl unter Überraschung einzuordnen. Immerhin ist es bereits sechs Jahre her, dass der 21-fache Tourist-Trophy-Sieger 2008 als Drittplatzierter zum letzten Mal auf dem Siegestreppchen stand.
2011 und 2012 musste sich Martin Jessopp lediglich Michael Rutter geschlagen geben. Gelingt dem 29-jährigen Briten auf seiner BMW S 1000 RR endlich der längst fällige Sieg? Aber auch seinem 25-jähriger Landsmann Dean Harrison (Kawasaki), der heuer bereits das Rennen der Lightweight-Klasse bei der Tourist Trophy für sich entscheiden konnte, oder der zweifache North West 200-Sieger Lee Johnston könnten dieses Jahr für eine Überraschung sorgen.
Von der deutschsprachigen Abordnung ist Horst Saiger am ehesten in der Lage, eine Top-Platzierung einzufahren, obwohl er wieder nur auf einem nach Stocksport-Reglement aufgebauten Motorrad an den Start gehen wird. Bereits 2012 sah er die Zielflagge als Fünfter. Im Vorjahr dauerte das Rennen für den von Kawasaki Schweiz unterstützten Österreicher allerdings nur bis zur dritten Kurve. Der Belgier Marc Fissette beförderte ihn nach einer übermotivierten Aktion ins Aus.
Sowohl dem Deutschen International Road Racing Champion Didier Grams auf der BMW von Heidger-Motorsport, letztes Jahr bereits viel beachteter Achter, als auch dem Schweizer Kawasaki-Fahrer Roman Stamm (Team Bolliger Switzerland) sind trotz des starken Teilnehmerfeldes auf dem von Leitplanken gesäumten Kurs jederzeit ein Top-10-Ergebnis zuzutrauen.