Hervé Poncharal (Tech3): «Ich bezahle meine Fahrer»
Hervé Poncharal
Der französische Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal wundert sich über die Aussagen des zweifachen Superbike-Weltmeisters Troy Corser (47), der mit seinem Plan, einen Fahrerplatz für den MotoE-Weltcup 2019 zu bekommen, abgeblitzt ist. Corser hatte danach im SPEEDWEEK.com-Interview den Verdacht geäussert, die MotoE-Teams würden in erster Linie Fahrer nehmen, die Geld mitbringen. «Ich habe mit Gresini, Pons und Ajo gesprochen, sie wollten alle Geld von mir», stellte Corser fest, der zuletzt bei PrüstelGP als Riding-Coach für Jakub Kornfeil arbeitete und sich auf der Suche nach einer Einnahmequelle befindet.
Poncharal ist der Ansicht, aus Corser spreche die Verbitterung, weil ihm andere Fahrer vorgezogen wurden, darunter der fast gleichaltige Sete Gibernau oder der Finne Niki Tuuli. «Troy hat sich in Australien einmal mit mir unterhalten, da hatte ich mein Fahrerduo sozusagen schon fixiert», sagt der Franzose, der in der MotoE-Serie mit Kenny Foray und Hector Garzo fahren wird. «Vielleicht hat er auch bei anderen Teams nicht ins Konzept gepasst. Ich bezahle meine MotoE-Piloten, ich habe meine GP-Fahrer immer bezahlt. Klar, es gibt ein paar schwarze Schafe in der Moto3 und Moto2, das sind Teams, wir kennen sie, die Geld von den Fahrern abkassieren. In der Moto3 gibt es halt einige junge Fahrer, die sich den Traum von der GP-Karriere erfüllen wollen und bereit sind, dafür Geld zu bezahlen. Ich bin absolut überzeugt, dass auch andere Teams wie LCR, Petronas und Marc VDS ihre MotoE-Fahrer bezahlen. Fahrer wie Randy de Puniet oder Bradley Smith bringen doch kein Geld mit, Mike di Meglio auch nicht. Und Aki Ajo hat sich wohl für Niki Tuli entschieden, weil er ein finnischer Landsmann ist und in der Moto2 und Supersport-WM gute Ergebnisse gebracht hat.»
«Ich denke, Troy Corser ist verbittert und enttäuscht, weil es bei ihm nicht geklappt hat. Es ist schade, dass er jetzt über den Weltcup lästert und gleichzeitig den ganzen GP-Sport beschädigt. Seine Äusserungen sind Image-schädigend für alle GP-Teams, weil sie einen Generalverdacht nähren, der nicht gerechtfertigt ist», betont Poncharal. «Das ist nicht gut für den GP-Sport. Denn alle Beteiligten bemühen sich redlich, das Image zu verbessern, wir stehen ausgezeichnet da und brauchen keine Nestbeschmutzer. Troy muss einfach anerkennen, dass die Teamchefs entscheiden, welche Fahrer sie engagieren. Das hat in den seltensten Fällen mit einer Sponsor-Mitgift zu tun.»
12 Teams und 18 Fahrer
Die Fahrerliste für den MotoE-Weltcup steht fest.
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Alma Pramac Racing: Josh Hook und Alex De Angelis
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Ángel Nieto Team: Nicolas Terol und Maria Herrera
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Avintia Esponsorama Racing: Xavier Siméon und Eric Granado
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LCR E-Team: Randy de Puniet und Niccolò Canepa
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Tech3 E-racing: Kenny Foray und Hector Garzo
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Trentino Gresini MotoE: Matteo Ferrari und Lorenzo Savadori
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Dynavolt Intact GP: Jesko Raffin
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Ajo Motorsport MotoE: Niki Tuuli
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EG 0,0 Marc VDS: Mike di Meglio
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One Energy Racing: Bradley Smith
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Pons Racing: Sete Gibernau
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SIC58 Squadra Corse: Matteo Casadei
Maximal zwei Personen dürfen, zusätzlich zum Fahrer, am Motorrad arbeiten. Die Fahrer dürfen am selben Wochenende nicht im MotoE-Weltcup und in einer Grand-Prix-Klasse starten.
2019 fünf Rennwochenenden
Der Test- und Rennkalender, der bereits veröffentlicht worden war, bleibt unverändert. Abgesehen von den offiziellen Testtagen dürfen die offiziellen MotoE-Fahrer kein elektrisch betriebenes Motorrad auf einer Rennstrecke fahren.
MotoE-Tests in Jerez:
23. bis 25. November 2018
13. bis 15. März 2019
23. bis 25. April 2019
MotoE-Rennen 2019:
05. Mai: Jerez
19. Mai: Le Mans
07. Juli: Sachsenring
11. August: Spielberg
15. September: Misano (2 Rennen)
An jedem Rennwochenende wird es am Freitag zwei freie Trainings geben, gefolgt von einem Qualifying am Samstag und dem Rennen am Sonntag, das vor der Moto3-Klasse in das Programm aufgenommen wird. Beim letzten der fünf Events in Misano werden zwei Rennläufe stattfinden, einer am Samstag und einer am Sonntag.