Lukas Tulovic (10.): «Wollte es hinter mir haben»
Lukas Tulovic
Der erste Rennstart endete nach wenigen Metern mit einem Highsider von Mattia Casadei. Der Neustart erfolgte über nur noch fünf Runden – und in der ersten Kurve krachte es gleich wieder. Letztlich kamen nur 14 Fahrer ins Ziel, der Spanier Jordi Torres gewann und übernahm die Weltcup-Gesamtführung.
«Das war ein wildes Rennen, ich bin die Geschichte wegen meiner Verletzung sehr vorsichtig angegangen», erzählte Lukas Tulovic, der als Zehnter ins Ziel kam. Der Eberbacher hat sich im ersten der zwei MotoE-Rennen in Misano einen Bruch des vierten Mittelhandknochens zugezogen und wurde Ende September operiert. «Ich wollte erst mal schauen, ob ich das Rennen überhaupt durchfahren kann. Nach dem ersten Crash und der roten Flagge war ich etwas verärgert, weil ich es hinter mir haben wollte, wegen der Schmerzen. Das verkürzte Rennen ist mir dann natürlich entgegengekommen. Als ich sah, wie die in die erste Kurve reingeballert sind, dachte ich mir schon, dass da etwas schiefgeht. Ich fuhr vorsichtig, dann sind schon drei gestürzt und haben mir neben der Strecke eine Schikane aufgebaut, um die ich außen herumfahren musste. Da habe ich viel Zeit verloren.»
Der 20-Jährige weiter: «Nach der ersten Runde war ich schon 6,5 sec hinter dem führenden Torres, im Ziel waren es 12. Ich habe dann also gar nicht mehr so viel verloren. Trotz der Hand konnte ich im Zweikampf Plätze gutmachen, Platz 10 ist deshalb sehr zufriedenstellend. Beim Bremsen ist es extrem schwierig, Druck aufzubauen. Ich bremse mit 10 bar, normal mit 13 oder 14 bar. Deshalb kann ich das Motorrad nicht so stark verzögern wie normal. Das macht das Überholen schwer und deswegen bin ich auch nicht so schnell unterwegs. Trotz des starken Schmerzmittels war das Umlegen und das Festhalten am Motorrad extrem schwer.»
Ergebnisse MotoE, Le Mans, Rennen 1:
1. Jordi Torres, 5 Runden
2. Mike Di Meglio, + 0,116 sec
3. Nikki Tuuli + 0,441
4. Josh Hook
5. Tommaso Marcon
6. Eric Granado
7. Alejandro Medina
8. Maria Herrera
9. Alessandro Zaccone
10. Lukas Tulovic
11. Xavi Cardelus
12. Alex De Angelis
13. Jakub Kornfeil
14. Dominique Aegerter
Weltcup-Stand nach 6 von 7 Rennen:
1. Torres, 104 Punkte
2. Ferrari 86
3. Aegerter 84
4. Casadei 71
5. Di Meglio 55
6. Granado 53
7. Canepa 42
8. Siméon 37
9. Hook 36
10. Medina 36
11. Tulovic 34
12. De Angelis 33