Domi Aegerter nach Sturz: «Ich werde voll angreifen»
Sturz in der Schikane in der ersten Runde: Domi Aegerter
Bei nur sieben Rennen fällt ein Nuller im MotoE-Weltcup doppelt schwer ins Gewicht. Deshalb könnte der Crash von Dominique Aegerter in der ersten Runde von Assen in der Schikane das Aus aller Titelträume bedeuten. Denn auch die Gegner sind stärker und konstanter als in den ersten beiden Jahren der Elektro-Rennserie mit den italienischen Einheits-Motorrädern mit der Bezeichnung Energica Ego Corse.
Der Schweizer aus dem Team Dynavolt IntactGP in Memmingen konnte sich zwar wieder aufrappeln, aber er landete in der 7-Runden-Jagd nur abgeschlagen an 18. und letzter Stelle.
«Leider ist das Rennen nicht gut gelaufen, obwohl ich mich eigentlich sehr wohl gefühlt habe», schilderte Aegerter. «In den Trainings bin ich immer vorne dabei gewesen. Ich bin als Fünfter gestartet und habe für das Rennen ein gutes Gefühl gehabt. Ich habe jedoch in der ersten Runde schon einen ziemlichen Kampf gehabt, um den vierten Platz verteidigen zu können. Beim Rausbeschleunigem auf die Gegengerade habe ich einen kleinen Rutscher gehabt. Dadurch musste ich die ersten Drei etwas wegfahren lassen.»
«Ich bin dann in der ersten Runde in der Schikane vor Start/Ziel Kampflinie gefahren, ich bin zu eng eingebogen, auf die weiße Linie gekommen und deswegen über das Vorderrad gestürzt. Es ist sicher sehr enttäuschend, dass ich durch mein Verschulden einen Nuller eingefahren habe. Das ist nicht gut für die Meisterschaft, ich bin in der Tabelle auf Platz 4 zurückgefallen mit 17 Punkten Rückstand. Aber es sind immer noch drei Rennen. Ich werde sicher nicht aufgeben. Eine große Entschuldigung ans Team, die Sponsoren und die Fans. Ich wollte natürlich in Assen wieder um das Podest oder um den Sieg kämpfen. Das wäre sicherlich möglich gewesen.»
«Sonst gibt es nicht viel zu sagen. In dieser MotoE-Klasse muss man bei den kurzen Rennen von Anfang bis zum Ende voll am Limit fahren. Das habe ich gemacht, diesmal leider ein bisschen übers Limit», schilderte der 30-jährige Rohrbacher. «Das soll nicht passieren, aber es kann halt passieren. Zum Glück bin ich beim Sturz unverletzt geblieben.»
Aegerter testet nächste Woche mit dem Ten-Kate-Yamaha-Team für den Supersport-WM-Lauf in Most/Tschechien und dann in Magny Cours/Frankreich. In dieser Rennserie hat er die letzten drei Rennen gewonnen, er ist WM-Leader und hofft auf einen Platz in der Superbike-WM 2022. Am liebsten bei Yamaha. «Most und Magny Cours sind zwei Strecken, die ich noch nicht kenne. Wir haben dort am 8. August und im September zwei Rennen.»
In dieser Woche will sich der Eidgenosse daheim erholen und trainieren. «Ich muss das Rennen in Assen vergessen. Ich werde dann am 15. August in Spielberg wieder top-motiviert antreten. Danach haben wir in Misano am 19, September am Sonntag noch die zwei letzten Rennen. Dort werde ich wieder voll angreifen. Ich werde mein Bestes geben, um diese Meisterschaft zu gewinnen oder zumindest so gut wie möglich zu beenden», verspricht der schnelle Schweizer, der noch nie eine namhafte Meisterschaft gewonnen hat.
MotoE-Rennergebnis Assen, 27. Juni
1. Eric Granado (ONE Energy Racing), 7 Rdn in 12:10,143 min.
2. Jordi Torres, +0,844 sec
3. Alessandro Zaccone, +0,925
4. Matteo Ferrari, +1,518
5. Lukas Tulovic, +2,656
6. Mattia Casadei, + 2,692
7. Fermin Aldeguer, + 2,742
8. Hikari Okubo, + 4,728
9. Yonny Hernandez, + 4,715
10. Miquel Pons, + 6,652
ferner:
15. Maria Herrera, + 10,270
18. Domi Aegerter, + 50,109
MotoE-Weltcup-Stand (nach 3 von 7 Rennen):
1. Alessandro Zaccone, 70 Punkte
2. Jordi Torres, 63
3. Eric Granado, 53
4. Dominique Aegerter, 53
5. Mattia Casadei, 43
6. M. Pons, 42
7. Ferrari, 40
8. Hernandez, 34
9. Tulovic, 28
10. Okubo, 24.