Formel 1: FIA spricht Urteil

Jürgen Lingg (Intact): Bisher keine Fahrer für MotoE

Von Günther Wiesinger
Nach vier Jahren mit den schwerfälligen Energica-Kisten liefert 2023 erstmals Ducati die Elektro-Renner für den MotoE-Weltcup. Das Dynavolt-Team stockt auf zwei Fahrer auf, aber Domi Aegerter will sich zurückziehen.

Das deutsche Dynavolt Intact-Team hat in den letzten zwei Jahren mit Domi Aegerter im MotoE-Weltcup die Gesamtränge 3 und 2 errungen. Jetzt führt der Schweizer die Tabelle klar an. Aber bei einem Aufstieg zu den Superbikes will «Domi Fighter» künftig nur noch mit Verbrennungsmotoren um die Wette fahren. Teamchef Jürgen Lingg sucht also zwei MotoE-Fahrer für 2023.

Wenn Domi Aegerter von der Supersport in die Superbike-WM wechselt, will er der Elektro-Rennserie in der kommenden Saison den Rücken kehren. Ob er sie bei einem Verbleib im Supersport-Team von ten-Kate-Yamaha weiter absolvieren würde, ist noch offen. «Ja, das wäre möglich», versichert der Seriensieger aus Rohrbach, der 2022 schon zehnmal (SSP und MotoE) das Punktemaximum eingeheimst hat. 

Das bedeutet aber: Bei einem Superbike-Einstieg von Aegerter, der jetzt nach 6 von 12 Rennen in der MotoE-Tabelle 31,5 Punkte vor dem Brasilianer Eric Granado führt, müsste sich die Dynavolt-Mannschaft aus Memmingen um zwei neue MotoE-Fahrer umschauen. «Bisher wurde uns der zweite Startplatz noch nicht definitiv zugesagt, aber man hat uns schriftlich signalisiert, dass wir ihn kriegen können», verriet Teammanager Jürgen Lingg im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das ist noch nicht in Stein gemeisselt. Aber ich hoffe, dass es klappt. Wir haben aber noch keine Fahrer.»

«Ich hoffe nach wie vor, dass Dominique 2023 in der MotoE bei uns bleibt. Sonst hat es bereits Gespräche mit ein paar Fahrern gegeben, aber es ist nichts spruchreif», ergänzte Lingg.

Der 26-jährige Schweizer Jesko Raffin, der 2019 den ersten MotoE-Weltcup führ Dynavolt bestritt, hat abgesagt. «Ich leide noch an den Nachwirkungen meiner Viruserkrankung.»

Der 22-jährige Lukas Tulovic, der bei Tech3 im Vorjahr das MotoE-Rennen in Spielberg gewann und jetzt in der Moto2-EM führt, ist beim Intact-Team für die Moto2-WM 2023 vorgesehen. Im Idealfall als Teamkollege von Marcel Schrötter.

Lingg weiter: «Ich habe noch mit keinen weiteren MotoE-Kandidaten geredet, Wir wollen eines nach dem andern machen und zuerst die zwei Fahrer für die Moto2-WM engagieren. Dominique wird voraussichtlich nächste Woche in Donington erfahren, wie es bei ihm weitergeht. Dann müssen wir querdenken und schauen, welche Fahrer aus der bestehenden MotoE-Serie verfügbar sind. Eventuell muss man auch in der Endurance schauen und in anderen Serien, ob interessante Piloten dabei sind.»

MotoE-Rennen 2, Assen, 26. Juni 2022

1. Eric Granado (LCR E-Team), 5:21,094 min
2. Dominique Aegerter (Dynavolt Intact GP MotoE), + 0,270 sec
3. Mattia Casadei (Pons Racing 40), + 0,556
4. Matteo Ferrari (Felo Gresini MotoE), + 0,646
5. Niccolò Canepa (WithU GRT RNF MotoE Team), + 2,784
6. Alex Escrig (Tech3 E-racing), + 2,805
7. Kevin Manfredi (Octo Pramac MotoE), + 3,751
8. Maria Herrera (Openbank Aspar Team), + 4,143
9. Kevin Zannoni (Ongetta SIC58 Squadracorse), + 4,216
10. Hector Garzo (Tech3 E-racing), + 5,519
11. Hikari Okubo (Avant Ajo MotoE), + 9,943
12. Alessio Finello (Felo Gresini MotoE), + 10,094
13. Marc Alcoba (Openbank Aspar Team), + 1 Runde
14. Unai Orradre (Avintia Esponsorama Racing), + 1 Runde
15. Xavi Fores (Octo Pramac MotoE), + 1 Runde
16. Jordi Torres (Pons Racing 40), + 1 Runde
17. Bradley Smith (WithU GRT RNF MotoE Team), + 1 Runde
Out
Miquel Pons (LCR E-Team), Sturz

MotoE-Weltcup, Stand nach 8 von 12 Rennen

1. Aegerter, 158 Punkte. 2. Granado, 126,5. 3. Ferrari, 112,5. 4. Casadei, 98. 5. Pons, 79. 6. Canepa, 70,5. 7. Garzo, 59. 8. Okubo, 57.5. 9. Zannoni, 48,5. 10. Escrig, 39. 11. Alcoba, 35,5. 12. Manfredi, 34,5. 13. Torres, 27. 14. Fores, 26,5. 15. Mantovani, 16. Herrera, 12. 17. Tulovic, 10. 18. Finello, 9. 19. Smith, 8. 20. Cardelus, 7. 21. Massimo Roccoli, 6. 22. Unai Orradre, 1.


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