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MotoE-WM: Bei manchen Teams klingelt die Kasse

Von Günther Wiesinger
Das MotoE-Feld beim Finale 2023 in Misano angeführt von Openbank-Aspar-Fahrer Jordi Torres

Das MotoE-Feld beim Finale 2023 in Misano angeführt von Openbank-Aspar-Fahrer Jordi Torres

Manche MotoGP-Teams wie Pramac und Trackhouse wollen keine Kapazitäten mehr für die MotoE-WM vergeuden. Für andere Rennställe ist die Elektro-Klasse ein einträgliches Geschäft.

In den ersten Jahren des MotoE-Weltcups, der 2023 nach vier Jahren in eine Weltmeisterschaft verwandelt und erstmals mit Ducati-Einheitsmotorräder ausgetragen wurde, wurden die sechs MotoGP-Kundenteams (Tech3, LCR, Pramac, Petronas, nachher RNF, Avintia usw.) von der Dorna mit sanftem Druck gezwungen, nebenbei zwei MotoE-Slots zu besetzen. Die restlichen Plätze wurden von willfährigen Teams in der Moto2 und Moto3 beschlagnahmt.

Aber das Interesse der Sponsoren und des Publikums an der Elektroserie hält sich in Grenzen. Deshalb gaben jetzt auch die MotoGP-Teams von Pramac und Trackhouse ihre MotoE-Plätze ab – an Forward und das Ducati-Superbike-Werksteam Aruba.it. Denn Aruba.it kümmerte sich in den letzten zwei Jahren in der MotoGP-WM jeweils um die Wildcard-Einsätze von Ducati-Testfahrer Michele Pirro. Doch durch die neuen Concessions-Regeln darf Ducati 2024 keinen Wildcards einsetzen, also gibt es freie Kapazitäten.

Für manche Teams hingegen wirft die MotoE lukrative Gewinne ab. Denn die Einheitsmotorräder und die Michelin-Reifen sind kostenlos, die Rennen finden alle in Europa statt, die Reisepesen sind also überschaubar. Außerdem unterstützt die Dorna jeden Fahrer pro Team mit einem Zuschuss von Euro 40.000.-

Trotzdem verhökern manche MotoE-Teams ihre Startplätze für gutes Geld an interessierte Fahrer. Der umstrittene und erfolglose Forward Racing-Teamchef Giovanni Cuzari, der auch schon gesiebte Luft geatmet hat, verhandelt jetzt mit dem Italiener Andrea Mantovani – und will von ihm eine Mitgift von Euro 30.000.- Dabei hat Mantovani die WM 2023 als Gesamtachter beendet – und zwei WM-Laufsiege und einen zweiten Platz erbeutet.

Auch beim Open Bank-MotoE-Team von Jorge «Aspar» Martinez klingelt die Kasse. Die Open Bank lässt sich die Sponsorship dem Vernehmen nach Euro 250.000.- im Jahr kosten, davon soll Maria Herrera für ihre mäßigen Erfolge mit Euro 100.000.- entschädigt werden.

Das MotoE-WM-Teilnehmerfeld 2024

Felo Gresini: Matteo Ferrari, Alessio Finello
MTHelmets-MSi: Oscar Gutierrez, Miquel Pons
LCR E-Team: Eric Granado, Mattia Casadei
Dynavolt Intact GP: Hector Garzo, Lukas Tulovic
Tech3 E-Racing: Alessandro Zaccone, Nicholas Spinelli
Ongetta SIC58 Squadra Corse: Kevin Manfredi, Massimo Roccoli
Openbank Aspar Team: Jordi Torres, Kevin Zannoni
Forward Racing: Fahrer noch offen
Aruba.it: Fahrer noch offen

Das MotoE-WM-Teilnehmerfeld 2023

Felo Gresini: Matteo Ferrari, Alessio Finello
Ongetta SIC58 Squadra Corse: Kevin Manfredi, Kevin Zannoni
Openbank Aspar Team: Jordi Torres, Maria Herrera
Pons Racing 40 Team: Mattia Casadei, Nicholas Spinelli
Prettl Pramac MotoE: Luca Salvadori, Tito Rabat
LCR E-Team: Miquel Pons, Eric Granado
Dynavolt Intact GP: Randy Krummenacher, Hector Garzo
Tech3 E-Racing: Hikari Okubo, Alessandro Zaccone
RNF MotoE Team: Andrea Mantovani, Mika Perez

Der provisorische MotoE-WM-Kalender 2024

23. März: Portimão/Portugal
11. Mai: Le Mans/Frankreich
25. Mai: Catalunya/Spanien
01. Juni: Mugello/Italien
29. Juni: Assen/Niederlande
06. Juli: Sachsenring/Deutschland
17. August: Red Bull Ring/Österreich
07. September: Misano/Italien

MotoE-WM-Endstand 2023 nach 16 Rennen:

1. Casadei, 260 Punkte. 2. Torres 217. 3. Ferrari 216. 4. Garzo 215. 5. Krummenacher 167. 6. Spinelli 150. 7. Granado 139. 8. Mantovani 138. 9. Zannoni 130. 10. Manfredi 117. 11. Zaccone 104. 12. Miquel Pons 99. 13. Okubo 79. 14. Rabat 57. 15. Perez 53. 16. Finello 35. 17. Salvadori 22. 18. Herrera 17. 19. Gutierrez 15. 20. Migno 2.

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