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Tom Lüthi (3.): Klappt der Aufstieg in die MotoGP?

Von Günther Wiesinger
Der Schweizer Tom Lüthi liegt nach Platz 3 beim Österreich-GP in der Moto2-WM 26 Punkte hinter Leader Morbidelli. Die MotoGP-WM bleibt ein Thema – bei Marc VDS-Honda.

Tom Lüthi verpasste beim GP von Österreich in den letzten Runden durch einen kleinen Ausritt den Anschluss an das Marc VDS-Duo Morbidelli/Márquez, er traf 2,544 Sekunden hinter dem Sieger im Ziel ein und hielt sich das Duo Bagnaia/Pasini noch um 0,5 Sekunden vom Leib.

Es sind jetzt noch sieben Rennen zu fahren, Lüthi liegt mit 181 zu 207 Punkten hinter WM-Leader Franco Morbidelli.

«Den Zuschauern haben diese Fights sicher Spaß gemacht», seufzte Tom Lüthi. «Es war auch für mich als Fahrer unterhaltsam, klar, aber gleichzeitig frustrierend, das muss ich zugeben. Ich habe eigentlich das gefühlt, ich hätte einen etwas besseren Speed als Alex, aber genau das dachte er wohl auch. Dann war das ein bisschen ein Missverständnis, sonst hätte der eine den anderen ein bisschen fahren gelassen. Ich habe gesehen, dass die Lücke zu Franco leicht größer wird. Dann dachte ich, aah, Alex ist am Limit, ich muss unbedingt sofort angreifen. Ich meinte, ich könne schnelle fahren als er. Aber ich musste auf der Bremse viel riskieren und war dann immer auf der Bremse knapp dann mit dem Umlegen. Ausgangs der Kurve habe ich dadurch etwas verloren, das ist logisch. Ich hatte auch das ganze Wochenende nicht das ideale Set-up für den Turn 3. Und da nachher eine lange Gerade folgt, habe ich dort immer etwas an Boden verloren. Alex hatte im Turn 3 immer die bessere Beschleunigung. Alex war überzeugt, er könne schneller fahren als ich, deshalb hat er immer gekontert.»

Lüthi weiter: «Es ist ein bisschen schade, dass wir dadurch immer etwas Zeit auf Franco verloren haben. Er konnte ständig ungestört vorne weg fahren und seine Pace abspulen, das ist natürlich entspannter als wenn er auch ab und zu mal von uns gestört und überholt worden wäre. Aber okay, es war über alles gesehen, ein unterhaltsames Rennen. Und was mich auch happy macht: Wir haben wieder um den Sieg kämpfen konnten, dass wir voll dabei waren. und das ist das, was zählt.»

26 Punkte Rückstand, noch sieben Rennen zu fahren. Wie schätzt Tom jetzt die Titelchancen ein? «Es ist die ganze Saison schon schwierig gegen Franco. Er gewinnt ein Rennen nach dem andern. Aber die Saison ist noch extrem lang, da kann noch viel passieren», meint der Schweizer. Es ist schwierig, ihn zu schlagen, sonst hätte ich es schon öfter gemacht. Klar, Franco gewinnt viele Rennen. Aber Alex ist genau so da. Auch viele andere Fahrer können Rennen gewinnen. Oliveira war heute sehr, sehr schnell, ist dann aber gestürzt. Meine Taktik bleibt gleich: Ich muss mich darauf konzentrieren, möglichst viele Rennen zu gewinnen. Jetzt waren wir wieder auf dem Podest, wir haben halt nicht ganz gewonnen, aber das ist kein Grund, enttäuscht zu sein, weil die Saison noch lange dauert.»

Will Tom zuerst Moto2-Weltmeister werden und dann in die MotoGP-WM aufsteigen? Oder kann er sich den Klassenwechsel auch ohne Titelgewinn vorstellen? «Ich versuche schon lange, Moto2-Weltmeister zu werden. Es kann auch passieren, dass ich ohne Titel aufsteige. Das kann auch geschehen; ich weiß es nicht. Keine Ahnung. Ich war zum Rennfahren hier in Österreich. Damit habe ich mich hier nicht beschäftigt.»

Tom Lüthi steht jedenfalls bei Marc VDS als möglicher MotoGP-Teamkollege auf der Liste – wie berichtet. Toms Manager Dani Epp: «Wir haben zwar einen Moto2-Vertrag für 2018. Aber ein Aufstieg in die MotoGP ist trotzdem nicht ausgeschlossen.»

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