Pit Beirer (KTM): «Racing ist kein Wunschkonzert»
KTM-Motosport-Direktor Pit Beirer
Bei den letzten drei Grand Prix 2017 in Phillip Island, Sepang und Valencia, siegte Miguel Oliveira dreimal, Teamkollege Brad Binder wurde zweimal Zweiter, einmal Dritter. Kein Wunder, wenn die Nachfrage nach Kunden-Motorrädern von KTM stieg, sogar Marc VDS-Teamprinzipal Michael Bartholemy zeigte ernsthaft Interesse.
Aber jetzt werden das Schweizer CGBM-Team (Iker Lecuona, Sam Lowes) und das Kiefer-Pickworth-Team (Domi Aegerter, Sandro Cortese) auf KTM umsteigen. Dass der Deal mit den Schweizern eingefädelt wurde, hatte natürlich in erster Linie mit Tom Lüthi zu tun. Aber der Vizeweltmeister nahm dann die Offerte von Marc VDS-Honda für die MotoGP-WM an.
«Das ganze Racing ist kein Wunschkonzert», hält KTM-Motosport-Direktor Pit Beirer fest. «Die Teamchefs brauchen gute Fahrer und gute Sponsoren. Auch dem CGBM-Teamchef Fred Corminboeuf wäre nichts lieber, als finanzstarke Sponsoren und zwei gute Fahrer. Aber dass Tom diese MotoGP-Chance gekriegt hat, die wir ihm alle gönnen, aber dieser Transfer hat natürlich unser Moto2-Projekt im Herbst komplett über den Haufen gestoßen. Denn natürlich war auch von KTM-Seite sehr viel Motivation vorhanden, auch mit Tom etwas zu machen.»
«Als Fred Corminboeuf dann mit Sam Lowes auf uns zukam, waren wir zufrieden und haben gesagt, wir machen das Projekt jetzt trotzdem. Natürlich hätten wir in diesem Team zwei Topfahrer. Aber ist ähnlich wie in der MotoGP: Es gibt viele Teams, die nicht immer mit zwei Spitzenfahrern antreten. Das geht einfach nicht immer, denn die kosten einen Haufen Geld, du musst also die richtigen Sponsoren mit an Bord bringen.»
«Wir müssen hinnehmen, dass manche Kundenteams nur einen Spitzenfahrer haben. Deshalb haben wir uns entschlossen, das Projekt mit CGBM trotzdem durchzuziehen. Es ist ja so, dass so ein Kundenteam das Material bei uns ganz normal kauft. Somit sind wir froh, wenn sich ein namhaftes Team für unser Material entscheidet und dann auch für KTM Werbung macht.»