Domi Aegerter (KTM): Erster Fahrer auf der Strecke
Dominique Aegerter stellte bereits am Montag vor dem ersten Testtag in Valencia klar: «Ich kann es kaum erwarten, auf die KTM zu steigen. Ich will endlich loslegen.»
Auf nasser Fahrbahn drehte der Schweizer ab 12:55 Uhr seine Runden. «Ich hatte ein gutes Gefühl. Es ist schön, wieder auf einer Moto2-Maschine zu sitzen. Wir nehmen nun noch Anpassungen an der Spitzposition vor. Sonst haben wir einen Funktionscheck gemacht. Alles passt. Jetzt warte ich ab, ob ich heute nochmal testen kann. Es ist vom Wetter abhängig. Wir arbeiten nun mit den Daten, die wir haben.»
«Viel Winterrost habe ich nicht, den ich abstreifen müsste. Die KTM hat einen schmaleren Tank als die Suter, das ist mir aufgefallen. Den Rest kann ich erst nach einem ordentlichen Testtag abschätzen.» 1:58,431 min war bis 13:15 Uhr Aegerters beste Zeit auf nasser Piste.
2017 gewann Aegerter auf Suter das Regenrennen in Misano. Doch der Sieg wurde dem Schweizer aufgrund von einem nicht erlaubten Zusatz im Öl wieder aberkannt. «In diesen zehn Runden auf der KTM war mein Gefühl gut, aber durch die Kälte baut der Reifen auf der rechten Seite nicht genug Temperatur auf. Das eine Regenrennen auf Suter lief natürlich gut, aber vielleicht war ich ja nur wegen des Öls so schnell», scherzte Aegerter.
Auf den ersten Test und die Saison 2018 bereitete sich Aegerter umsichtig vor. «Ich bin schon seit 2. Januar zum Training in Spanien. Zuerst war ich zehn Tage in Valencia, danach in Barcelona. Ich fuhr mit meiner 1000-ccm-Honda einmal in Valencia und einmal in Jerez. Auf GP-Strecken dürfen wir nämlich nicht die CBR 600 fahren. Im letzten Jahr war ich mit einer R6 unterwegs, aber eine Tausender macht mehr Spaß», lachte der Schweizer. «In meinem Bus hatte ich vier Motorräder dabei. Ich fuhr auch viel Motocross, Supermoto und Dirt Track. In Barcelona habe ich dann mit einem Coach trainiert. Ich bin fit und habe versucht, mich noch etwas besser vorzubereiten. Ich arbeitete viel am Gleichgewicht und der Koordination. Zudem habe ich mein Gewicht gehalten. Jetzt freue ich mich sehr auf diesen Test.»
Auch Teamchef Jochen Kiefer freut sich über die Zusammenarbeit mit KTM. «Es war hauptsächlich Domis Wunsch, KTM zu fahren. Da mussten wir nachgeben. Die KTM ist aber sicher nicht die schlechteste Option», lachte Kiefer. «Ich bin nun nicht mehr für die Technik zuständig. Ich mache den Job meines Bruders. Oder versuche es zumindest. Toni Gruschka übernimmt nun diesen Posten. Aber natürlich jucken mir die Finger, da auch mitzumachen. Doch die KTM ist ein sehr gutes und wirklich durchdachtes Motorrad. Davor muss man den Hut ziehen. Die Unterschiede zur Suter liegen im Detail. Kalex, Suter und KTM… Sie basieren alle auf einer guten Idee. Die KTM gefällt mir aber sehr, sehr gut. Der Gitterrohrstahlrahmen ist einfach ein anderes Konzept. Aber ich weiß, dass dieses Konzept funktioniert. Es ist kein riesiger Vor- oder Nachteil. Vielleicht hat man einen thermischen Vorteil, denn der Alurahmen sorgt für höhere Temperaturen. Damit hat man immer zu kämpfen.»
Wie sehen Kiefers Erwartungen für die Saison 2018 aus? «Meine Erwartung, um tief zu stapeln, sind die Top-10. Das wollen wir auf jeden Fall schaffen», erklärte Kiefer.