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Dominique Aegerter und Manager Siegrist trennen sich

Von Günther Wiesinger
Die Wege des Schweizer Moto2-WM-Piloten Dominique Aegerter und seines persönlichen Managers Dr. Robert «Sigi» Siegrist trennen sich – zum zweiten Mal nach 2016.

Der Schweizer Rechtsanwalt Dr. Robert Siegrist teilte mit, neue private und geschäftliche Aufgaben würden es ihm unmöglich machen, das Mandat beim momentan verletzten Oberaargauer Domi Aegerter weiter mit vollem Engagement auszuüben.

Eine erste Trennung hatte bereits in der zweiten August-Hälfte 2016 stattgefunden. Gegenüber SPEEDWEEK.com erklärte Aegerter damals: «Ich arbeite ich nicht mehr mit meinem Manager zusammen. Sigi wollte sich zum Ende der Saison ohnehin zurückziehen aus privaten Gründen und wegen seines Alters. Nun sind wir schon früher auseinandergegangen, aber uns verbindet noch immer eine Freundschaft. Aber vielleicht ist es die richtige Zeit, um das nun alleine oder mit anderen Leuten zu machen.»

Aegerter kümmerte sich damals selbst um eine Vertragsverlängerung beim Schweizer CarXpert-Team von Fred Corminboeuf. Während der Saison 2017 kam es jedoch zu einer neuerlichen Zusammenarbeit von Aegerter und Robert Siegrist.

Dass das Schweizer Duo im Oktober 2016 für die folgende Saison vom reichsten Moto2-Team zum krisengeschüttelten Kiefer-Team wechselte, wo Sponsor Leopard ausgestiegen war, rief in der Branche genau so viel Unverständnis hervor wie der Wechsel Aegerters von Kalex (mit diesem Fabrikat schaffte er in den Jahren 2015 und 2016 nur einen Podestplatz) zu Suter. Denn der Schweizer Hersteller hatte in der Moto2-WM zwei Jahre lang keine Rolle gespielt und 2016 nicht einmal mehr eine Konstrukteurslizenz gelöst.

Aegerter fuhr zwar in Texas mit der Suter 2017 auf Platz 5, doch der Sieg im Regen von Misano wurde ihm wegen illegaler Ölzusätze aberkannt. Es blieb wieder nur der zwölfte WM-Gesamtrang mit 88 Punkten, während Kalex bis Oktober 2017 nicht weniger als 49 Moto2-WM-Läufe in Serie gewann.

Nicht zuletzt weil KTM mit Miguel Oliveira im Herbst 2017 drei Moto2-Rennen hintereinander gewann, wünschte sich Aegerter für 2018 eine KTM – und bekam sie bei Kiefer Racing. Die ersten Wintertestfahrten verliefen mit Plätzen zwischen 24 und 27 höchst unergiebig.

Aegerter, beim Acht-Stunden-WM-Lauf in Suzuka in vier Jahren dreimal auf dem Podest, schaffte bei den ersten drei Grand Prix in diesem Jahr nur die Plätze 15, 8 und 9, dann verletze er sich beim Enduro-Training – Beckenbruch und Operation. Er fiel für die Rennen Jerez und Le Mans aus und wurde durch Lukas Tulovic (17) ersetzt. Die Teilnahme in Mugello (3. Juni) ist noch in Frage gestellt.

Siegrist wurde in den letzten Monaten in seinem Nebenjob für Aegerter stark gefordert, denn zuerst platzte der Deal mit dem russischen Investor und der Teamverkauf bei Kiefer, dann musste das 1,2-Millionen-Euro-Budget bei Kiefer Racing gesichert werden. Erst nach dem 6. Januar 2018 konnte grünes Licht für die WM-Teilnahme 2018 gegeben werden.

Diese Belastung kostete nicht nur Domi Aegerter viel Energie, der dann noch ein erfolgreiches Crowd Funding betrieb, es brachte auch den Mittsechziger Robert Siegrist an die Belastungsgrenze.

Zudem kündigte der Zürcher an, für 2018 auf sein übliches Honorar zu verzichten. «Es sind aber nur persönliche Gründe, die zum Rücktritt geführt haben. Bei mir steht privat und geschäftlich viel an», teilte Siegrist heute gegenüber SPEEDWEEK.com mit. «Fast 15 Jahre mit Randy Krummenacher und Domi Aegerter sind genug. Ich will jetzt mehr Zeit für mich und meine Familie haben.»

Dr. Siegrist hatte schon Randy Krummenacher gemanagt, einmal seine IDM-125-Saison mit Honda finanziert und ihn dann für 2006 ins Red Bull KTM-Junior-Team transferiert. Als Krummi dann bei Siegrists Jugendfreund Marco A. Rodrigo im Grand Prix Team Switzerland unterschrieb und 2011 dort die Moto2-WM fuhr, ging nicht nur die Männerfreundschaft Rodrigo/Siegrist in die Brüche, sondern auch die Zusammenarbeit mit Krummenacher – mitten in der Saison 2011.

Im Jahr danach übernahm Robert Siegrist die Management-Aufgaben bei Domi Aegerter, der 2014 den Sachenring-GP gewann und jetzt in der WM auf elften Platz zurückgefallen ist.

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