Matthias Meggle: Zu wenig Motorradnachwuchs
Italien und Spanien sind die Länder, die in den Motorrad-Nachwuchsserien überproportional vertreten sind. In Deutschland scheint der Zweiradsport ein Stiefkinddasein zu fristen und auch für die nähere Zukunft ist keine Besserung in Sicht. Kaum besser sieht es in Österreich und der Schweiz aus.
Matthias Meggle, der 18-Jährige aus dem Allgäu, tritt in diesem Jahr in der Moto2-EM an und hat eine klare Meinung zur Nachwuchssituation im deutschen Motorradsport.
«Grundsätzlich ist die Sache nicht schlecht», überlegt er. «Mit der Mini-Bike-Klasse und dem Junior Cup. Man kann natürlich drüber streiten, ob der Cup mit einer KTM RC390 so sinnvoll ist. Mir persönlich hat die ADAC Stiftung Sport sehr geholfen. Doch leider ist die maximale Förderzeit für mich nach drei Jahren vorbei, dabei geht es jetzt doch erst richtig los. Nach drei Jahren aus dem Junior-Cup raus, ist man einfach noch nicht soweit für die WM. Bis zum Red Bull Rookies Cup ist das alles noch machbar, danach kommen erst die großen finanziellen Anforderungen.»
Meggle bedauert im Sinne der Nachwuchsarbeit auch, dass es in der IDM zwar einer Supersport-300-Klasse gibt, dafür aber keine Moto3 mehr. «Ich hatte Glück mit dem Intact Team», ist er sich bewusst.
«Sonst würde ich heute keine EM fahren. Es ist schade, dass es jetzt, wo es richtig losgeht, mit der Förderung zum Beispiel durch den ADAC aufhört. Ein paar WM-Teams engagieren sich ja in der EM, der Junior-WM oder dem European Talent Cup. Aber es fehlt in Deutschland einfach die breite Masse, die Motorrad fährt. Es gibt auch in meinem Umfeld ein paar Jugendliche, die Motorrad fahren. Aber der Einstieg in den Straßensport ist einfach schwer. Motocross fahren einige. Das ist billiger und es gibt mehr Trainingsmöglichkeiten.»
Meggle erkennt auch, dass sich WM-Veranstalter Dorna in einigen Ländern, nicht nur in Spanien, stark engagiert. «Zum Beispiel in Asien», so Meggle. «Es ist positiv, dass sich einige WM-Teams wie Kiefer, Intact oder Prüstel für den Nachwuchs engagieren. Aber die Förderung muss eben langfristig sein. Und von unten sehe ich leider nicht die Masse an Fahrer, die nachkommt. Da müsste man was machen.»