MZ: Erstes Top-10 Finish
Anthony West auf der Moto2-MZ
Die Mannschaft um Ex-GP-Pilot Martin Wimmer arbeitet die offenen Punkte sukzessive ab. Nach dem kurzfristigen Ausstieg von Ralf Waldmann aus dem Zschopauer Moto2-Projekt wurde mit Peter Rubatto ein fähiger Mann verpflichtet, der das Projekt zielstrebig nach vorne treibt. Bereits beim zweiten Rennen mit der personellen Neubesetzung gehören die eklatanten Top-Speed-Nachteile der Vergangenheit an.
Beim Barcelona-GP konnten auch deshalb die ersten Früchte geerntet werden: MZ-Pilot Anthony West stürmte im chaotischen Moto2-Rennen auf den neunten Rang vor, und eroberte wichtige sieben WM-Punkte. Aber auch trotz 17 Ausfällen war dieses Ergebnis kein Selbstgänger. «Das war das härteste Rennen des Jahres für mich», stöhnte der Australier. «Wir kämpften mit einigen Setup-Problemen und zeitweise sah es danach aus, als müssten wir schon glücklich darüber sein, das Motorrad überhaupt an den Start zu bringen. Aber die Zusammenarbeit mit dem neuen Mechanikerteam klappt gut», lobte West die Arbeitsweise der neu formierten Crew.
Damit der in Barcelona eingeläutete Aufwärtstrend nicht bereits auf dem Sachsenring zum Stocken kommt, will MZ-Geschäftsführer Wimmer auch einem der weiteren Problem zu Leibe rücken: Als Übertäter für das Übergewicht wurde der massive Stahlgitterrohrrahmen entlarvt. 12 Kg Stahl gilt es in Summe einzusparen! Als kurzfristige Lösung liebäugelt Wimmer deswegen mit einen Aluminium-Rahmen aus Frankreich; parallel wird an einer eigenen Lösung gearbeitet. «Wenn das Garcia-Fahrwerk auf Anhieb funktioniert, werden wir damit in zwei Wochen auf dem Sachsenring antreten. Wenn nicht, testen wir noch vor dem Sachsenring unser eigenes neues Chassis in Brünn, weil wir von der Strecke schon Vergleichsdaten haben.»
Stimmen die Ergebnisse, erledigt sich das dritte Problem von MZ vielleicht von allein. Dann wird man mitunter auch den ein oder anderen Werbepartner gewinnen können.