Moto2-EM Valencia: Notlösung für Jesko Raffin
«Wir befinden uns in einer sehr schwierigen Situation», klärte Raffins Manager Marco. A. Rodrigo heute in Valencia auf. «Wir wurden anfangs dieser Woche informiert, dass der Truck des Schweizer Teams samt Crew nicht zum Finale nach Valencia kommen wird. Die Gründe sind schnell erklärt: Es ist kein Geld für Benzin- und Mautkosten vorhanden. Außerdem sind Rechnungen offen, die längst beglichen hätten werden sollen. Das betrifft auch Ausstände bei Dunlop. Das Team hätte also keine Reifen für das letzte Rennwochenende des Jahres bekommen.»
Nachdem die Meisterschaft bereits zugunsten von Jesko Raffin entschieden ist, hätte der Zürcher eigentlich an diesem Wochenende den ersten MotoE-Test in Jerez zur Gänze absolvieren können. Doch auf Wunsch der Dorna fährt Raffin das letzte Saisonrennen. «Letztendlich war es auch immer Jeskos eigener Wille, sich als neuer Europameister von dieser Serie anständig zu verabschieden. Daher war von unserer Seite alles für das Finale vorbereitet. Doch plötzlich standen wir ohne Team da», wundert sich Rodrigo, der nach der Absage des Schweizer CGBM-Teams von Fred Corminboeuf keine Zeit verstreichen liess.
Rodrigo: «Die letzten Tage waren sehr hektisch. Es galt, ein sicheres Motorrad zu finden, das hoffentlich auch schnell ist, damit es für Jesko ein würdiger Saisonausklang wird. Wir sind daher dem Easyrace Team von Eduardo Salvador Vera sehr dankbar, dass er uns so kurzfristig aufgenommen hat. Wir sind sehr froh, dass er mit seiner Crew ausgerückt ist und extra für uns nach Valencia gekommen ist. Mit der Suter des Teams hat Fernando Augusto zu Beginn dieser Saison bereits schöne Erfolge gefeiert. Jesko ist übrigens noch nie in seiner Karriere eine Suter-Maschine gefahren. Er wird also ohne Erfahrung sofort in die Qualifyings einsteigen. Wie wir Jesko kennen, wird er alles geben, um das Beste aus der Situation herauszuholen. Wie gesagt, er will seine Saison als Europameister anständig zu Ende bringen.»
Jesko Raffin beendete das erste Qualifying am Samstagmittag als Achtschnellster.
Übrigens: Das Swiss Innovative Investors Team ist als einziges Team auch den IRTA-Moto2-Tests in Jerez ferngeblieben. Bisher konnte für Iker Lecuona und Joe Roberts kein Material bestellt werden – akuter Liquiditätsengpass, Schulden an allen Ecken und Enden.