Aegerter (MV Agusta/22.): «Punkte wären historisch»
Dominique Aegerter unter Flutlicht
«Wir haben den Abstand im Gegensatz zum letzten IRTA-Test um gut eine halbe Sekunde verringert. Das ist positiv», kommentierte Dominique Aegerter seine Leistung am Freitag. Mit 1,269 sec Rückstand auf die Tagesbestzeit von Lorenzo Baldassarri (Kalex) landete der Schweizer auf Rang 22. «Das Gefühl auf dem Motorrad wir besser. Ich bin eine 1:59 min gefahren, das ist schnell. Bei jedem Exit sammeln wir mehr Informationen, das ist der Weg, den wir gehen müssen», fügte er hinzu.
«Klar ist die Position nicht das, was wir erwarten», gab der MV Agusta-Pilot zu. Die italienische Traditionsmarke kehrt 2019 nach 42 Jahren Abwesenheit in die Motorrad-WM zurück. «Es ist ein neues Projekt und wir sind glücklich um jeden Schritt, den wir in die richtige Richtung machen», betonte er.
Was im ersten Grand Prix des Jahres möglich ist, sei für den 28-Jährigen noch schwierig zu sagen: «Wir konnten heute einen riesen Schritt vorwärts machen, wenn wir so gut in diese Richtung weiterarbeiten, glaube ich schon, dass wir uns den Punkten nähern. Wenn wir am Samstag schon in das Qualifying 2 fahren könnten, dann wäre das super, das wäre sicher das erste coole Ziel. Dann im Rennen... Wenn wir die ersten Punkte für MV Agusta einfahren könnten, wäre das historisch. Wir wären sicher zufrieden.»
Zur Erinnerung: Ab 2019 entscheidet sich auch die Startaufstellung der beiden kleineren Klassen im Q1 und Q2. Die besten 14 Fahrer aus der Gesamtwertung von FP1, FP2 und FP3 steigen direkt ins Q2 auf. Die restlichen Fahrer treten im Qualifying 1 an, aus dem die vier schnellsten Piloten noch ins Q2 aufsteigen. Dort fighten also in beiden Kategorien 18 Piloten um die besten Startplätze.
Das neue Quali-System sei grundsätzlich gut, allerdings wurde Fahrzeit gestrichen, bedauerte Domi. «Wir haben insgesamt 40 Minuten weniger Fahrzeit als in den letzten Jahren. Um ein Motorrad abzustimmen, musst du einfach raus, pushen, du darfst nicht zu lange in der Box sein und nur einen Stopp machen. Wenn du zwei Stopps machst, dann hast du drei Mal vier Runden und dann ist fertig.»
«Wir haben letzte Woche mehr als zwei Sekunden verloren, jetzt 1,3. Das wird sicher morgen noch schneller, wir müssen uns sicher auch verbessern. Um in die Punkte zu fahren, braucht man noch 0,7 bis 0,8 sec. Es ist sehr eng, alle sind schnell unterwegs», blickte Aegerter voraus.
Die Kalex-Piloten geben im Moment den Ton an, kann MV Agusta mit dem neuen Chassis aufholen? «Das Ziel des ganzen Projekts ist, dass wir besser sind als die anderen. Bis jetzt hatte ich noch keinen genauen Vergleich mit den Konkurrenten. Klar, im Test und heute auch mit Lüthi und Schrötter, aber wenn der andere eine Sekunde schneller fährt, dann ist er nach zwei, drei Kurven zu weit weg. Dann siehst du noch nicht, wo unsere Stärke und die Schwäche der anderen liegen. Ich bin einfach alleine gefahren und habe zweimal meine acht Runden gedreht und für mich gepusht», schilderte der Schweizer.