Marcel Schrötter (Kalex/3.): «Ein wenig enttäuscht»
Marcel Schrötter musste Tom Lüthi noch vorbeiziehen lassen
Marcel Schrötter (26) hielt sich nach seiner Attacke gegen Remy Gardner im Rennen der Moto2-Klasse in Doha in der zweiten Rennhälfte permanent auf P2 auf und schien sogar Boden auf den führende Lorenzo Baldassarri gut zu machen. Am Ende wurde es für den Pflugdorfer aber «nur» P3.
Ausgerechnet sein Dynavolt-IntactGP-Teamkollege Tom Lüthi (32) zwängte sich im Finish mit einem starken Bremsmanöver am Deutschen vorbei. «Das Ergebnis ist super und ein super Saisonstart. Aber insgeheim bin ich ein wenig enttäuscht. Ich war nur erster oder zweiter in den Trainings», gab Schrötter zu. «Ich hatte auch im Rennen eher das Gefühl, in Richtung Sieg zu fahren. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass der Tom so viel mehr an Speed hat im Finish. Ich habe eigentlich zu Balda aufgeholt und er konnte auch nicht wirklich schneller.»
«Ich musste dann acht Runden vor Schluss etwas zurückschrauben, weil ich Chattering hatte. Ich glaube, es kam von hinten. Wir kannten das so nicht, aber es war noch total fahrbar. Ich habe dann etwas zurückgeschraubt, weil ich einige Male weit gegangen bin. Ich konnte dann auch meinen starken Sektor nicht mehr so ausnutzen», bedauerte Schrötter.
Ganz am Ende des Rennens war es noch knapp im Fight um das Podium: «Man muss es immer noch sehen, dass es mein zweites Podium ist, man kann also happy sein. Remy Gardner war kurz gefährlich, aber ich habe gesehen, dass er nicht schneller war. Er war scheinbar die ganze Zeit knapp hinter mir. Auf der Zielgeraden habe ich mit ihm dann auch aus dem Windschatten gerechnet. Ich bin nicht vorbeigekommen, habe aber dann auf die letzte Gerade gehofft und es hat funktioniert. Es war etwas Glück auf meiner Seite.»
Schrötter erinnert sich zurück an 2018: «Wir wollten im Vorjahr schon mit Xavi Vierge mal beide auf das Podium, jetzt hat es für das Team gleich beim ersten Rennen geklappt. Wir arbeiten super mit Tom, das Klima ist perfekt. Jetzt können wir zufrieden nach Hause fliegen.»
Zu Lüthi meinte Schrötter: «Er hat mich etwas überrascht, weil er von P7 kam und in den Trainings etwas Probleme hatte. Aber er hat schon so viele gute Rennen gezeigt. Als er vorbei ging, war ich kurz enttäuscht, aber dann dachte ich - gutes Teamwork. So kann man schon in die Saison starten.»
Für die nächsten Rennen hat sich der Deutsche einiges vorgenommen: «Ich will jetzt einfach immer da sein. Wenn man so knapp verliert, sind das auf einer langen Strecke nur ein halbes Zehntel pro Runde. Wir müssen ein paar Kleinigkeiten analysieren, wo ich mich etwas schwer getan habe, zum Beispiel in den ersten beiden Sektoren.»