Marcel Schrötter vor Sachsenring: Verwalten abstellen
Marcel Schrötter und das Dynavolt Intact GP Team freuen sich auf den Heim-GP
Marcel Schrötter (26) kommt mit Dynavolt Intact GP als Leader der Moto2-Teamwertung zum «HJC Helmets Motorrad Grand Prix Deutschland» auf dem Sachsenring. In der Tabelle belegt der Pflugdorfer mit 81 Punkten Rang 7, nur acht Punkte fehlen ihm auf Platz 4. Dennoch waren die vergangenen Wochen kein Zuckerschlecken für den Bayern. «Wir haben zu Beginn des Jahres gezeigt, dass viel mehr geht. Wir sind da um das Podium gefahren. Der achte Platz ist so gesehen jetzt nicht zufriedenstellend», kommentierte er das Ergebnis des Assen-GP.
Das Problem: «Ich tue mir sehr schwer, da hineinzukommen und wieder das Gefühl zu haben. Wir haben beim Europa-Auftakt einen neuen breiteren Hinterreifen bekommen, im gleichen Moment habe ich mir den linken Fuß gebrochen. Da ist alles zusammengekommen. Mittlerweile geht es mir mit dem Fuß ganz gut, aber ich fühle mich nicht wie vorher. Es fehlen einfach diese zwei, drei Zehntel. Aber über die lange Distanz, wenn das Vertrauen nicht so da ist, ist es schwierig», schilderte Schrötter.
«Ich bin in Spanien schon von ganz hinten losgefahren und war dann als Sechster an der Top-Gruppe dran. Wenn ich aufholen musste, hatte ich auch sehr viele Manöver. Wenn man vorne ist, dann ist bei mir ein wenig das Verwalten drinnen. Das muss ich versuchen abzustellen», weiß der Deutsche.
Schrötter sprach auch über seinen Kumpel und MotoGP-Ass Jack Miller: «Wir unterhalten uns oft, dass einige meiner Eigenschaften auch gut für Jack wären. Aber auf der Rennstrecke wäre es gut, die Gedanken weg zu lassen. Wir Deutsche wollen immer alles genau machen, das ist vielleicht das Problem.»
TV-Experte Alex Hofmann bestätigte diesen Eindruck beim Gespräch im Hangar-7: «Marcel hängt ja sehr viel mit Jack Miller ab, die zwei ergänzen sich eigentlich perfekt. Marcel weiß auch selbst, da fehlt noch ein wenig der Haudrauf. Ich hoffe, dass er jetzt fit ist und sich am Sachsenring nicht den großen Druck auferlegt. Wir nördlich der Alpen wollen immer alles perfekt machen, gute Noten heimbringen und vieles mehr. Die Italiener und Spanier gehen hier vielleicht etwas lockerer an den Rennsport heran.»
Zum bevorstehenden Heimrennen am Sachsenring meinte Schrötter: «Es ist ganz etwas besonderes – und die Streckenführung, es geht immer links rum. Es ist alles drin. Irgendwann am Sonntag ist die linke Körperhälfte dann schon sehr angeschlagen. Mir gefällt es, ich bin dort schon als Kind gefahren. Ich freue mich sehr, es ist dort immer eine Mega-Atmosphäre.»