Marcel Schrötter (Kalex/13.): «Es ist knallhart»
Marcel Schrötter
Marcel Schrötter klopfte seiner Crew in der Intact-GP-Box nach Platz 13 im Qualifying aufmunternd auf die Schultern. «Es ist wie immer, man gewinnt zusammen und verliert zusammen. Wir haben bis jetzt ein extrem schwieriges Wochenende. Platz 13 ist irgendwo noch Schadensbegrenzung, aber natürlich weit weg von dem, wo wir hingehören und hinwollen. Es ist auch ein Dankeschön an alle, dass sie trotzdem daran glauben. Und auch für die Mechaniker, dass sie mit einem 13. Platz zufrieden sind, weil wir uns um einiges gesteigert haben im Q1 und Q2», erklärte der WM-Sechste.
Zuvor hatte Marcel noch den Umweg über das Q1 nehmen müssen. Denn nach dem FP3 hatte er in der kombinierten Zeitenliste mit 1,125 sec Rückstand nur den 19. Rang belegt. Am Ende des Tages fehlten ihm noch 0,742 sec auf die Pole-Zeit von Alex Márquez.
«Man muss auch einmal gewisse positive Sachen sehen. Dass wir damit nicht zufrieden sein können, ist klar. Aber wenn man immer nur das Negative sieht und immer nur auf irgendwelchen Sachen herumhackt, kommt man nie weiter. Wir haben uns verbessert. Wir müssen weiter machen und schauen, dass wir im Rennen zumindest in Richtung Top-10 kommen und so viele Punkte wie möglich mitnehmen», gab der Deutsche das Ziel vor.
Wissen Schrötter und sein Dynavolt Intact GP Team, woran sie arbeiten müssen? «Jein. Das ist auch ein bisschen das Problem, denn ich fühle mich nicht besonders schlecht auf dem Motorrad», gab der Kalex-Pilot zu. «Ich hatte keine Probleme, von Anfang an nicht. Ja gut, man kann sagen, wenn man langsam fährt, fühlt sich immer alles gut an», schmunzelte er – wurde dann aber wieder ernst: «Wir bewegen uns auf einem schmalen Grad. Das ist aber das Komische, dass ich eigentlich kein Problem habe, aber trotzdem zu weit weg bin. Jetzt versuchen wir einfach, an gewissen Punkten, wo ich einfach viel Zeit verliere, das Motorrad ein bisschen zu verändern, damit ich mich da steigere. Es ist eine so lange Strecke, da verliert man nicht nur in einer Kurve, das zieht sich dann. Das ist hier in Silverstone das Problem. Aber wie gesagt, wir machen weiter und schauen, dass wir uns am Sonntag noch einmal ein Stück verbessern können.»
Nach dem Montag-Test in Spielberg war Schrötter eigentlich positiv gestimmt: «Ich hatte wieder ein sehr gutes Gefühl mit dem Motorrad. Wir werden natürlich alles analysieren, aber wer weiß, dann kommen wir nach Misano und vielleicht sieht es da wieder ganz anders aus», machte er sich Hoffnungen. «Irgendwo hakt es ein bisschen, wir sind auf der Suche. Solche Wochenende gibt es, das passiert jedem. Wenn man die letzten Jahre verfolgt hat – auch Bagnaia, der dann Weltmeister war, hatte Wochenenden, wo er gerade einmal um die Punkte gekämpft hat. Oder ein Baldassarri der drei Rennen gewinnt und dann hinter uns ist. Es ist einfach die Moto2-Klasse, es ist knallhart. Wenn irgendwas nicht passt... Tom [Lüthi] war das ganze Wochenende super schnell und dabei – und dann hat er sich jetzt auch schwer getan. Er ist zwar in der letzten Runde gestürzt, aber da standen die Zeiten wahrscheinlich schon», verwies er auf seinen Schweizer Teamkollegen, der im Qualifying nur einen Platz vor ihm landete und am Sonntag in der vierten Startreihe steht.
«Wenn man die Leistung, die man bringen kann, nicht auf die Strecke bringt, wird man sofort bestraft. Das ist das Schwierige an der Klasse. Wir wissen, dass jeder schnell ist, und wir müssen einfach schauen, dass wir jede Runde und jede Situation gut ausnutzen», ergänzte der Deutsche.
Moto2-Ergebnisse, Q2, Silverstone:
1. Márquez, 2:04,374 min
2. Navarro, + 0,043 sec
3. Fernandez, + 0,213
4. Gardner, + 0,329
5. Vierge, + 0,396
6. Marini, + 0,404
7. Nagashima, + 0,471
8. Binder, + 0,527
9. Lowes, + 0,542
10. Di Giannantonio, + 0,585
Ferner:
12. Lüthi, + 0,697
13. Schrötter, + 0,742
Moto2, Q1, Silverstone:
1. Schrötter, 2:05,119 min
2. Binder, + 0,027 sec
3. Lecuona, + 0,156
4. Manzi, + 0,168
5. Martin, + 0,282
6. Aegerter, + 0,379
7. Bendsneyder, + 0,482
8. Chantra, + 0,487
9. Dixon, + 0,493
10. Bezzecchi, + 0,918
Ferner:
12. Öttl, + 1,295
13. Tulovic, + 1,963