Moto2-WM: Warum teure Karbonschwingen erlaubt sind
Jorge Navarro auf der Speed-up in Aragón: Seit Jahren mit Karbonschwinge
Bei Motorradhersteller Kalex engineering in Bobingen/D wird für die Moto2-WM 2020 die Konstruktion einer Karbonschwinge in Erwägung gezogen. Denn diese kostspieligen Bauteile sind in der Moto2 erlaubt, Karbonbremsen hingegen nicht. Außerdem werden die Teams mit 765-ccm-Dreizylinder-Einheitsmotoren von Triumph beglückt, für die pro Saison und Fahrer nur 20.000 Euro in Rechnung gestellt werden. Kalex hat die Moto2-WM seit 2013 sechsmal hintereinander gewonnen und führt mit Alex Márquez auch 2019 die WM-Tabelle an. Aber neben KTM ist auch Speed-up ein ernsthafter Konkurrent geworden. Jorge Navarro ist WM-Zweiter.
Warum sind dann Karbonschwingen erlaubt, wie sie in der MotoGP von Herstellen wie Honda, Yamaha, Ducati und KTM verwendet werden? «Wir haben uns bei den Moto2-Herstelletn erkundigt, es gab keine Einwände gegen die Karbonschwinge», sagt Danny Aldridge, der MotoGP Technical Director. «Und wir können ja Speed-up nicht bestrafen oder benachteiligen, die schon viel Geld investiert haben und seit der Zeit mit Danny Kent Karbonschwingen verwenden.»
Die Entwicklung einer Karbonschwinge kann 100.000 bis 150.000 Euro kosten. Die Herstellungskosten werden pro Exemplar auf 20.000 Euro geschätzt.
Kalex-Geschäftsführer Alex Baumgärtel kann dazu noch nicht konkret äußern. «Die Kosten sind im Moment schwer zu beziffern. Es hängt von den Entwicklungskosten und dann von den möglichen Stückzahlen ab. Wir haben bisher keine Erfahrungswerte», erklärte er gegenüber SPEEDWEEK.com.
Moto2-WM-Stand nach 14 von 19 Rennen:
1. Alex Márquez 213 Punkte, 2. Navarro 175, 3. Fernandez 171, 4. Lüthi 169, 5. Binder 160, 6. Baldassarri 138, 7. Marini 126, 8. Schrötter 116, 9. Di Giannantonio 94, 10. Bastianini 81 – Ferner: 22. Aegerter 12, 28. Tulovic 3.