Marcel Schrötter (Kalex/11.): «Es nervt mich»
Intact-Fahrer Marcel Schrötter
Nach den vielen Schwierigkeiten an den Trainingstagen kam Marcel Schrötter beim drittletzten Rennen des Jahres auf dem ultraschnellen Rundkurs auf der malerischen Insel im Süden Australiens am Start gut weg. Der Kalex-Pilot aus dem Dynavolt Intact GP Team war auch in der Lage, das Tempo seiner direkten Konkurrenten mitzugehen. Trotzdem war er am Ende mit Platz 11 nicht restlos zufrieden.
«Das Rennen verlief um einiges besser als die vorangegangenen Trainings», bestätigte der 26-jährige Deutsche nach dem Australien-GP. «Ich habe mir sehr schwergetan, das notwendige Gefühl und Vertrauen für das Motorrad zu bekommen. Auf dieser Strecke steuert man in den schnellen Kurven sehr viel über das Hinterrad. Man driftet also sehr viel. Das Vertrauen dafür vermisse ich schon seit längerem. Ausserdem waren die Wetterverhältnisse, vor allem der starke Wind, ein gewaltiges Hindernis. Die Bedingungen sind zwar für alle immer gleich, trotzdem hat es meine Situation nicht vereinfacht.»
«Aufgrund der guten Rennperformance auf dem Stop-and-Go-Kurs in Motegi bin ich mit gesteigerten Erwartungen nach Australien gekommen», ergänzte Schrötter. «Zusätzlich haben mich auch meine Leistungen der vergangenen Jahre auf Phillip Island hoffen lassen. Egal mit welchem Motorrad, ich war immer schnell hier. Daher habe ich gehofft, auch hinsichtlich unserer aktuellen Situation, gut zurechtzukommen. Angesichts dieser Umstände war das Rennen ok. Trotzdem bin ich enttäuscht, weil das Wochenende ähnlich verlief wie in Japan. Wir haben wieder erst im Rennen einen guten Schritt vorwärts gemacht und konnten mit der Gruppe bis zu Platz 5 mithalten. Aber mehr war wieder nicht möglich. Das ist schwer zu verdauen. Natürlich ist es schwer, wenn man sich nur für den 20. Startplatz qualifiziert, weil man sich in den Trainings mit Problemen herumschlagen muss.»
Schrötter weiter: «Es nervt mich, weil ich heute nicht viel mehr machen konnte, obwohl ich gegenüber den Trainings eine bis eineinhalb Sekunden schneller fuhr. Drei oder vier Runden vor Schluss hatte ich zudem zwei heftige Rutscher, als der Hinterreifen nochmals einen grossen Drop hatte. Diese haben mir den Anschluss gekostet. Als mich Bulega überholte, habe ich aber sofort gemerkt, dass ich der Schnellere von uns zwei bin und habe ihn mir für die letzte Kurve hergerichtet. Es war ein hartes Manöver, aber fair. Ich denke, dass wir uns berührt haben. Aber ich wollte diesen Zweikampf unbedingt gewinnen. Unsere Pace war heute gut und wir waren nicht weit von den Top-5 entfernt. Wir müssen es schnellstens in den Griff bekommen, dass wir auch in den Trainings schneller sind. In einem Rennen wie heute würde der Ausgang ganz anders ausschauen, wenn wir aus der zweiten oder dritten Reihe losfahren würden. Trotzdem haben wir einen guten Job gemacht und wichtige Punkte geholt. Doch beim nächsten Mal müssen es mehr sein. In dieser Hinsicht werden wir auch hart weiterarbeiten.»
Ergebnis Moto2-Rennen, Phillip Island (nach 25 Runden):
1. Brad Binder, KTM
2. Jorge Martin, KTM
3. Tom Lüthi, Kalex
4. Jorge Navarro, Speed-up
5. Lorenzo Baldassarri, Kalex
6. Remy Gardner, Kalex
7. Iker Lecuona, KTM
8. Alex Márquez, Kalex
9. Stefano Manzi, MV Agusta
10. Tetsuta Nagashima, Kalex
11. Marcel Schrötter, Kalex
12. Nicolò Bulega, Kalex
13. Jesko Raffin, NTS
14. Fabio Di Giannantonio, Speed-up
15. Bo Bendsneyder, NTS
ferner:
22. Philipp Öttl, KTM
24. Lukas Tulovic, KTM
27. Domi Aegerter, MV Agusta, 1 Runde zurück
WM-Stand nach 17 von 19 Rennen:
1. Alex Márquez 242. 2. Lüthi 214. 3. Binder 209. 4. Navarro 199. 5. Fernandez 192. 6. Marini 176. 7. Baldassarri 162. 8. Schrötter 130. 9. Di Giannantonio 101. 10. Bastianini 95. 11. Martin 83. 12. Lecuona 80. 13. Gardner 74. 14. Nagashima 70. 15. Lowes 60.