Simone Corsi statt Aegerter bei Forward MV Agusta
Simone Corsi mit Forward-Chef Cuzari
Das MV Agusta Temporary Forward Racing hat Simonce Corsi für die Moto2-Weltmeisterschaft 2020 verpflichtet. Der in Rom geborene Italiener wird Teamkollege von Stefano Manzi, der 2019 bereits zwei Top-Ten-Plätze errungen hat und wird nächstes Jahr die MV Agusta F2 steuern.
Simone Corsi begann seine Rennsport-Karriere bereits 2001 in der Italienischen Meisterschaft, dann wechselte er in die 125er-WM. Er beendete sie in der Saison 2003 an 19. Stelle, dann an 13. Position, ehe er ein Jahr in der 250er-WM verbrachte. 2006 kehrte Corsi zu den 125ern zurück und wurde WM-Zwölfter, ehe er 2007 auf einer Aprilia RSA WM-Sechster und 2008 Vizeweltmeister wurde. In der Saison 2009 beendete er die Achtelliter-WM an elfter Stelle, dann wechselte er in die neue Moto2-Klasse.
2014 unterschrieb Corsi bei Forward Racing, er blieb bei diesem Rennstall bis 2015 und sicherte sich auf einer Kalex die WM-Ränge 7 und 12.
Haudegen Corsi fuhr in der Moto2 im Jahr 2010 für Motobi bei JiR, dann 2011 und 2012 eine FTR, 2013 sowie 2016 und 2017 eine Speed-up, in den letzten zwei Jahren auf Kalex, doch das Team Tascaracing entliess ihn in diesem Jahr vor dem Brünn-GP wegen unzureichender Leistungen und ersetzt ihn durch Mattia Pasini.
Corsi hat bisher 273 Grand Prix bestritten und in der Moto2-Klasse drei zweite Ränge erreicht: 2013 in Sachsen, 2014 und 2016 in Le Mans, dazu hat er sechs dritte GP-Ränge erreicht, aber nie einen Grand Prix gewonnen. Dafür hat er in der 125er-WM fünf GP-Siege und sieben weitere Podestplätze eingeheimst. 2019 hat der 32-jährige Corsi bereits einen Test auf der MV Agusta absolviert.
Forward-Sponsor Temporary SpA hat durch die Firma RPM die Kontakte zu Corsi geknüpft, denn RPM-Chef Franco Toscano ist ein ehemaliger Polizist – wie Corsi, der früher bei der Polizia di Stato beschäftigt war und als Athlet zur «Fiamme Oro» gehörte.
Dass Forward-Teambesitzer Cuzari jetzt mit der Polizei kooperiert und einen Ex-Polizisten im Team hat, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn im Juli 2015 sass Cuzari im Schweizer Tessin vier Wochen in Untersuchungshaft – wegen des Verdachts auf Geldwäsche, Steuerbetrug und Bestechung. Die Dorna entzog ihm danach wegen seiner zwielichtigen Geschäfte die beiden MotoGP-Plätze.
«Ich bin froh, 2020 in die Moto2 zurückkehren zu können», sagte Corsi, der inklusive Sachsenring-GP auf der Kalex bei Tascaracing nur zehn Punkte einsammelte. «Noch dazu mit einer Marke wie MV Agusta. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ihr Vertrauen und hoffe, dass ich dieses Vertrauen mit Resultaten rechtfertigen kann. Manzi hat mit der MV gute Resultate erzielt; ich freue mich auf diese Herausforderung.»
Moto2-WM-Stand nach 18 von 19 Rennen
1. Alex Márquez 262. 2. Binder 234. 3. Lüthi 230. 4. Navarro 210. 5. Fernandez 197. 6. Marini 182. 7. Baldassarri 171. 8. Schrötter 137. 9. Di Giannantonio 101. 10. Bastianini 95. 11. Lecuona 90. 12. Martin 83. 13. Nagashima 78. 14. Gardner 76. 15. Vierge 72. 16. Lowes 60. 17. Bulega 48. 18. Locatelli 46. 19. Pasini 30. 20. Manzi 26. – ferner: 23. Aegerter. 26. Raffin 6. 29. Tulovic 3.
Konstrukteurs-WM nach 18 Rennen
1. Kalex 422 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 256. 3. Speed-up, 243. 4. MV Agusta 32. 5. NTS 11.
Team-WM nach 18 Rennen
1. Flexbox HP 40 Team, 381 Punkte. 2. Dynavolt Intact GP 367. 3. Estrella Galicia 0,0 Marc VDS, 334. 4. Red Bull KTM Ajo, 317. 5. Beta Tools Speed-up, 311. 6. Sky Racing Team VR46, 230.