Kiefer Racing: Die Moto2-Ära endete mit einem Defekt
Kiefer Racing hatte in Valencia seinen letzten Auftritt in der Moto2-WM
Es war ein trauriger Moment, als Lukas Tulovic in Valencia nach nur vier Rennrunden die Moto2-KTM von Kiefer Racing in der Box abstellte. Weil das Team aus Bad Kreuznach keinen Startplatz für 2020 zugesprochen bekam, war es das letzte Rennen von Kiefer im Rahmen der Motorrad-WM.
Damit endet eine 17-jährige Ära des Teams im GP-Paddock, die 2011 mit dem Gewinn der Moto2 2011 (Stefan Bradl) und 2015 in der Moto3 (Danny Kent) sowie insgesamt 11 Rennsiegen durchaus ansehnlich verlief. Aber Jochen Kiefer hat schon die Weichen für die Zukunft gestellt und wechselt kommende Saison mit Yamaha in die Supersport-WM.
«Es war leider nicht das erhoffte Ende einer schwierigen Saison. Ein schönes Rennen zum Abschied aus der Moto2-Weltmeisterschaft war unser Ziel für heute», bedauerte Kiefer. «Unsere Ausgangslage war wegen der schlechten Startposition allerdings von vornherein geschmälert. Doch wir wollten das Rennen beenden und dabei nicht Letzter werden. Aber leider hat die Technik nicht mitgespielt.»
Ein defekter Schaltautomat veranlasste Pilot Lukas Tulovic dazu, das Rennen aufzugeben.
«Die Fehler traten sehr unregelmässig auf, weshalb es für Lukas auch gefährlich geworden wäre. Daher war seine Entscheidung vollkommen richtig, das Rennen aufzugeben», nahm Kiefer Tulovic in Schutz. «Es ist ein wenig schade, dass wir uns nicht schöner verabschieden konnten. Aber Dinge wie diese gehören zum Rennsport dazu. Bevor wir aber mit einem neuen Projekt starten, möchten wir uns bei unseren Sponsoren und Partnern für ihre Unterstützung in diesem Jahr und all den Jahren zuvor bedanken. An dieser Stelle möchte ich nicht den Zuspruch unserer Fans samt ihren Aktivitäten in den letzten Monaten vergessen. Wir sind noch immer sehr überwältigt davon. Ein grosser Dank an alle.»
Mit drei WM-Punkten beendete Lukas Tulovic die Moto2 2019 auf WM-Rang 29. Einzige Top-15-Platzierung des 19-Jährigen war Platz 13 in Assen.
«Schade, dass war kein schöner Abschluss. Ich hätte es gerne anders gehabt», zuckte der Eberbacher mit den Schultern. «Von der Pace her war es kein schnelles Rennen. Daher hätte ich bestimmt einige Plätze aufholen können. Aber die Schaltprobleme wurden immer schlimmer, sodass es keinen Sinn gemacht hätte, durchzufahren. Nach einer sehr heiklen Situation habe ich entschlossen, in die Box zu fahren. Das Schalten war nur noch mit der Kupplung möglich. Meine Techniker haben mir auch schnell bestätigt, dass der Quick-Shifter im Notlauf-Status war.»
Tulovic gibt zu, dass er nach dem Kiefer-Rausschmiss durch die Dorna mental nicht auf der Höhe war.
«Ab dem Zeitpunkt, als uns mitgeteilt wurde, dass wir im nächsten Jahr keinen Startplatz mehr bekommen, war ich im Kopf nicht mehr frei. Es ging leider ein wenig bergab und ich habe mir in der zweiten Saisonhälfte ziemlich schwergetan», gab der Teenager zu. «Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf diese Saison zurück. Wir haben stark begonnen und bis zur Halbzeit gute Fortschritte gemacht. Es waren ein paar schöne Rennen und persönliche Highlights dabei. Doch Danke nochmals an meine Crew, sie haben mich immer erstklassig unterstützt und einen super Job gemacht.»
Moto2-Ergebnis, Valencia:
1. Binder. 2. Lüthi. 3. Navarro. 4. Manzi. 5. Martin. 6. Fernandez. 7. Vierge. 8. Marini. 9. Di Giannantonio. 10. Lowes. 11. Pasini. 12. Aegerter. 13. Locatelli. 14. Dixon. 15. Bastianini. – Ferner: 17. Schrötter. 26. Öttl.
Moto2-WM-Endstand nach 19 Grand Prix:
1. Alex Márquez 262. 2. Binder 259. 3. Lüthi 250. 4. Navarro 226. 5. Fernandez 207. 6. Marini 190. 7. Baldassarri 171. 8. Schrötter 137. 9. Di Giannantonio 108. 10. Bastianini 97. 11. Martin 94. 12. Lecuona 90. 13. Vierge 81. 14. Nagashima 78. 15. Gardner 77. – Ferner: 22. Aegerter 19. 27. Raffin 6. 29. Tulovic 3.
Team-WM Endstand:
1. Flexbox HP 40, 391 Punkte. 2. Dynavolt Intact GP 387. 3. Red Bull KTM Ajo 353. 4. EG 0,0 Marc VDS 343. 5. MB Conveyors Speed Up