Giovanni Cuzari: «MV Agusta jetzt stärker präsent»
Stefano Manzi beim privaten Jerez-Test im November
2019 kehrte mit MV Agusta ein glorreicher Name nach 42 Jahren Abwesenheit in die Motorrad-WM zurück: Stefano Manzi (20) und Dominique Aegerter (29) landeten für das Team MV Agusta Temporary Forward in der Moto2-WM auf den Gesamträngen 19 und 22. Während der Italiener sich gegen Ende der Saison steigern konnte und in Valencia das Podest als Vierter nur knapp verpasste, musste der Schweizer seinen Platz am Ende des Jahres räumen. Der Routinier Simone Corsi komplettiert das Forward-Team für 2020.
Auch bei MV Agusta gab es Veränderungen: Seit Dezember 2018 agiert Timur Sardarov als Vorstandsvorsitzender und CEO, im Oktober 2019 wurde ein neuer Businessplan für die nächsten fünf Jahre präsentiert – wobei das Kapital für die Umsetzung vollständig von der russischen Unternehmerfamilie Sardarov stammt.
Diese Ankündigung fiel mit dem Aufwärtstrend im Forward-Team zusammen. Ein Zufall? «Meiner Meinung nach gibt es im Leben wenige Dinge, die zufällig passieren», entgegnete Teambesitzer Giovanni Cuzari gegenüber motogp.com. «Dass im Unternehmen mehr Zuversicht herrscht, hat sich ein bisschen auf alles ausgewirkt. Wir hatten zum Beispiel das CRC [Centro Ricerche Castiglioni] in San Marino, um die Entwicklung voranzutreiben, was uns sehr stark geholfen hat. Jetzt ist MV Agusta noch stärker präsent. Die Sardarov nehmen an der Präsentation unserer Mannschaft teil», verwies er auf die Teamvorstellung, die am 12. Februar in Mailand geplant ist – und ergänzte: «Außerdem ist die Familie Sardarov eine wichtige Familie mit einem bedeutenden wirtschaftlichen Gewicht.»
Cuzari blickt der anstehenden Saison zuversichtlich entgegen: «Wenn es um sportliche Ergebnisse geht, bleibe ich lieber vorsichtig. Aber im Unternehmen herrscht eine positivere Stimmung, das wirkt sich auch auf das Team aus. Wir werden vom Eigentümer von MV viel mehr involviert und unterstützt, das ist nur gut für uns.»
«Was den technischen Aspekt betrifft, haben wir das neue Motorrad», fuhr Cuzari fort. «Das wird der Startpunkt sein, der an die Welle an guten Ergebnissen gegen Ende der vergangenen Saison anschließt. Simone Corsi und Stefano Manzi haben schon bewiesen, dass sie konkurrenzfähig sind, indem sie die dritte und viertschnellste Zeit bei den Testfahrten gefahren sind. Das sind Ergebnisse, die uns bestärken. Alle unsere Gegner sind stark, sehr professionell und haben viel mehr Erfahrung als wir. Wir werden unsererseits versuchen mitzuhalten und alles geben, um diese Marke zufrieden zu stellen.»
Dabei liegen die Hoffnungen vor allem auf dem jungen Italiener: «Wir haben von Anfang an auf Manzi gesetzt, er hat in den vergangenen Jahren auch Opfer gebracht. Wir haben Stefano von Anfang an erklärt, was unser Ziel ist und welche zukünftigen Projekte wir verfolgen», so Cuzari. «Wir glauben an seine Fähigkeiten als Fahrer und wir glauben sehr stark an Corsi, weil er die Erfahrung und die Raffinesse besitzt, um uns bei der Entwicklung des Motorrads zu helfen. Wir waren im Windkanal, um die neuen Aero-Teile zu testen und wir verzeichnen schon die ersten Verbesserungen.»