Forward MV Agusta: Die Blamage geht weiter
Das ominöse italienische MV Agusta Forward Racing Team kommt auch in seiner dritten Moto2-WM-Saison für den ruhmreichen Traditionshersteller nicht vom Fleck. Fazit nach den ersten zwei Rennen auf dem Losail Circuit: Pleiten, Pech und Pannen – und null Punkte. Beim Katar-GP am 28. März musste Simone Corsi nach einer Trainingsverletzung auf das Rennen verzichten, Teamkollege Lorenzo Baldassarri stürzte.
Beim GP von Doha am vergangenen Wochenende sah die Bilanz genau so trist aus. Ersatzfahrer Tommaso Marcon, der in Februar schon mit der MV Agusta F2 getestet hatte, verlor im Qualifying als 32. und Letzter nicht weniger als 3,058 Sekunden auf die Bestzeit von Sam Lowes. Auch Teamkollege Lorenzo «Balda» Baldassarri war nicht viel schneller – er startete von Platz 31.
Doch der Italiener, der im Pons-Team auf der Kalex 2019 noch drei der ersten vier Grand Prix gewann, konnte auf der nicht konkurrenzfähigen F2 mit dem im Sommer 2018 von Suter Industries konzipierten Gitterrohrstahlrahmen nichts ausrichten. Er verschuldete im Turn 15 eine Kollision und bekam deshalb einen «long lap penalty». Danach kam er auf dem 20. und vorletzten Platz ins Ziel; nach 20 Runden lag er 44,9 Sekunden hinter Sieger Sam Lowes. Bei der übergewichtigen MV Agusta fehlt es an Top-Speed, denn auch die Aerodynamik lässt zu wünschen übrig. Ein Hauptsponsor ist beim Team von Giovanni Cuzari auch nicht zu sehen.
Das Team Press Release ließ jedoch wie üblich einen gewissen Unterhaltungswert nicht vermissen. «Unter normalen Umständen hätte Balda in die Punkteränge fahren können», teilte Forward dem staunenden Publikum mit.
Die MV Agusta-Truppe beklagt die eingefrorene Entwicklung, die aber für Kalex und Boscoscuro genau so gilt.
Zur Erinnerung: Als MV Agusta noch frisch und fröhlich weiterentwickeln konnte, landeten Manzi und Corsi im Vorjahr auf den WM-Rängen 22 und 24.
«Wir verbessern uns Tag für Tag», wurde Baldassarri in der Pressemitteilung zitiert.» Er wurde jedoch am Sonntag mit völlig unerwarteten Tatsachen konfrontiert. «Das Rennen war leider kompliziert. Alle Fahrer waren schnell.»
Tommaso Marcon sprach von einem komplizierten Wochenende. «Leider konnte ich wegen eines technischen Problems das Rennen nicht vollenden. Aber ich konnte nützliche Kilometer abspulen.»
Doha-GP, Moto2-Ergebnis, 4. April:
1. Lowes, Kalex, 39:52,702 min
2. Gardner, Kalex, + 0,190 sec
3. Raul Fernandez, Kalex, + 3,371
4. Bezzecchi, Kalex, + 6,789
5. Ogura, Kalex, + 16,640
6. Augusto Fernandez, Kalex, + 16,887
7. Vietti, Kalex, + 17,254
8. Manzi, Kalex, + 17,283
9. Vierge, Kalex, + 17,515
10. Di Giannantonio, Kalex, + 18,167
11. Arbolino, Kalex, + 18,180
12. Bendsneyder, Kalex, + 20,696
13. Navarro, Boscoscuro, + 22,016
14. Dalla Porta, Kalex, + 22,043
15. Arenas, Boscoscuro, + 26,266
Moto2-WM Stand nach 2 von 19 Grand Prix:
1. Lowes 50 Punkte. 2. Gardner 40. 3. Raúl Fernández 27. 4. Bezzecchi 26. 5. Di Giannantonio 22. 6. Vietti 13. 7. Augusto Fernandez 12. 8. Ogura 11. 9. Bendsneyder 11. 10. Roberts 10. 11. Dixon 9. 12. Navarro 9. 13. Manzi 8. 14. Schrötter, 8. 15. Vierge 7. -ferner: 21. Lüthi, 1.
Marken-WM
1. Kalex 50. 2. Boscoscuro 9.
Team-WM
1. Red Bull KTM Ajo 67. 2. Elf Marc VDS Racing Team 62. 3. Sky Racing Team VR46, 39. 4. Federal Oil Gresini 22. 5. Petronas Sprinta Racing 16. 6. Liqui Moly Intact GP 13. 7. Italtrans Racing Team 12. 8. Pertamina Mandalika SAG Team 12. 9. Idemitsu Honda Team Asia 11. 10. MB Conveyors Speed up. 12. American Racing 5. 13. Solunion Aspar Team 4.