Marcel Schrötter: 92 Jerez-Runden an einem Tag
Am Montag herrschte auf dem Circuito de Jerez reger Betrieb, denn Reifenhersteller Dunlop hatte die Strecke für einen Test gemietet, auch das deutsche Liqui Moly Intact GP Team war mit von der Partie. Jedes teilnehmende Moto2-Team musste sich dabei verpflichten, mit drei Reifensätzen die vorgegebenen Runden zu fahren. War das nicht der Fall, wird der Tag als privater Testtag verbucht, von dem aber pro Fahrer nur sieben vom WM-Finale 2021 bis zum WM-Finale 2022 gestattet sind.
«Ich glaube, generell war es ganz gut», erzählte Marcel Schrötter nach getaner Arbeit und insgesamt 92 Runden. «Da es ja der Dunlop-Test war, hatten wir die Vorgabe, viele Runden auf die Reifen drauf zu fahren bzw. im Idealfall die drei Reifen, die wir testen sollten, auch am Stück zu fahren – das war jeweils ein paar Runden mehr als die Renndistanz. Das haben wir durchgezogen. Wir haben wirklich keinen Fokus auf das Bike-Set-up gelegt, wir hatten ein Standard-Jerez-Setting und sind damit die Renndistanz gefahren.»
«Wir haben den Testplan gut abgespult. Ich bin dreimal am Stück über Renndistanz gefahren und merke es auch dementsprechend», ergänzte der 28-jährige Bayer. «Wir sind nie auf Zeitenjagd gegangen und wenn man weiß, dass man drei Renndistanzen vor sich hat, dann geht man die ersten Runden natürlich auch nicht mit 103 Prozent an, um das Allerletzte herauszuholen. Man muss sich ein bisschen Kraft sparen, weil es ja auch nichts bringt, den ersten Run wie verrückt zu fahren und im zweiten zur Mitte einzubrechen. Daher habe ich versucht, das ein bisschen einzuteilen und konstante Runden zu fahren, wobei wir dadurch einfach nicht ganz so schnell waren.»
«Wir haben aber gute Informationen an Dunlop liefern können, wie die Reifen sich verhalten haben, und das war wichtig, das war das Ziel. In der Zeit habe ich natürlich ein paar Sachen probieren können, als ich so lange draußen war. Das sind die wichtigen Punkte, um ein paar Sachen für nächstes Jahr mitzunehmen. Ob wir jetzt hier noch drei oder sechs Zehntel schneller wären oder nicht, spielt keine große Rolle. Es hat alles super funktioniert, ich bin fix und fertig und ich denke, jetzt haben wir uns zum Abschluss alle ein Bierchen verdient – und dann ist gut», lachte Schrötter, ehe er sich in die Winterpause verabschiedete.
Übrigens: Sein neuer Teamkollege und Moto2-Rookie Jeremy Alcoba (20) wird auch am heutigen Dienstag noch in Jerez testen.
Jerez-Test, 22. November:
1. Vietti, Kalex, 1:41,706 min
2. Canet, Kalex, + 0,226 sec
3. Aldeguer, Boscoscuro, + 0,253
4. Dixon, Kalex, + 0,503
5. Corsi, MV Agusta, + 0,624
6. Augusto Fernandez, Kalex, + 0,704
7. Arbolino, Kalex, + 0,837
8. Salac, Kalex, + 0,842
9. Kelly, Kalex, + 1,043
10. Zaccone, Kalex, + 1,077
11. Arenas, Kalex, + 1,128
12. Rodrigo, Kalex, + 1,168
13. Acosta, Kalex, + 1,189
14. Schrötter, Kalex, + 1,335
15. Ramirez, MV Agusta, + 1,394
16. Antonelli, Kalex, + 1,508
17. Beaubier, Kalex, + 1,531
18. Fenati, Boscoscuro, + 1,815
19. Navarro, Kalex, + 2,012
20. Lowes, Kalex, + 2,170
21. v/d Goorgergh, NTS, + 3,021
22. Alcoba, Kalex, + 3,025