Fix: Marcel Schrötter fährt 2023 nicht für Intact GP
Im Interview mit den Kollegen von ServusTV platzte am Samstag die Bombe: Marcel Schrötter, zurzeit der einzige deutsche Fahrer in der Motorrad-Weltmeisterschaft, geht am Ende der Saison getrennte Wege mit seinem Liqui Moly Intact GP-Team. Der 29-Jährige sucht eine neue Herausforderung.
«Es war nicht nur meine Entscheidung», erklärte Schrötter im TV-Interview. «Aber wir haben zuletzt bereits betont, dass die Superbike-WM ein Thema sein könnte. Es wäre ganz besonders interessant für meine Zukunft. Ich bin nicht nur ein oder zwei Jahre hier gefahren, es ist alles sehr familiär geworden, wir sind sehr zusammengewachsen.»
Auch Teamchef Jürgen Lingg äußerte sich zur Trennung von Schrötter. «Sechs Jahre ist eine sehr lange Zeit, wir haben viele Dinge und Erfolge zusammen erlebt, Pole-Positions und Podiums. Besonders das Menschliche war richtig gut zwischen uns, wir waren eine kleine Familie, dadurch fällt einem so eine Entscheidung umso schwerer. Nach so langer Zeit muss man vielleicht auch einmal sagen, wir machen einen Schnitt und fangen neu an», so der Deutsche in Misano. «Hart, aber das ist das Geschäft. Ich hoffe, dass er für seine Zukunft das findet, was er gern möchte und eine Herausforderung findet. Für uns gilt dasselbe, wir müssen uns auch neu aufstellen».
Es bleibt abzuwarten, ob Schrötter einen Platz in der Superbike-WM finden wird oder bei einem anderen Team in der Moto2-WM unterkommt. Zum Samstag beim San Marino-GP äußerte sich der Bayer nach dem Qualifying, welches er als Zwölfter beendete.
«Leider tun wir uns unheimlich schwer, einen gewissen Flow hereinzubringen. Wir haben uns das hart erarbeitet, denn es fällt uns an diesem Wochenende nicht einfach. Was sonst immer meine Schwäche war, das Qualifying, war diesmal mit Abstand das beste Training. Ich gebe auch in den freien Trainings immer alles, in der ersten Saisonhälfte hat man es gesehen, denn da war ich wirklich immer schneller als in der Quali», so Schrötter.
Der Kalex-Fahrer betonte dann: «Mir fällt es schwer, auf die Rundenzeiten zu kommen. Ich fühle mich nicht zu 100 Prozent wohl. Dennoch hat das Zeittraining jetzt das Wochenende noch einmal ein bisschen rumgerissen. Platz 12 ist nicht der Wahnsinn, aber die Steigerung zu den Trainings war sehr groß.»
«Alle Köpfe im Team rauchen, jeder gibt alles, wir schauen, was mir helfen kann. Es ist einfach so frustrierend, wie man sich erst so wohl fühlen kann auf dem Bike und eine Woche später plötzlich komplett unwohl», klagte er. «Das verstehen wir nicht. Wir geben weiterhin alles, wir geben nicht auf.»
Dennoch bleibt die Zuversicht für das Rennen am Sonntag auf der 4,226 km langen Strecke. «Die Zeiten bin ich auf aller letzter Rille gefahren. Auch konditionell kann ich so kein Rennen fahren. Wir müssen mehr Flow, mehr Grundgeschwindigkeit finden, dann schauen wir mal, was das Wetter macht. Die Ausgangslage ist nicht sehr, sehr schlecht.»
Ergebnis Q2, Misano (3. September):
1. Vietti, Kalex, 1:35,996 min
2. Arenas, Kalex, + 0,101
3. Lopez, Boscoscuro, + 0,190
4. Canet, Kalex, + 0,377
5. Arbolino, Kalex, + 0,401
6. Dalla Porta, Kalex, + 0,471
7. Aledguer, Boscoscuro, + 0,486
8. Ogura, Kalex, + 0,493
9. Augusto Fernandez, Kalex, + 0,531
10. Pasini, Kalex, + 0,571
11. Chantra, Kalex, + 0,579
12. Schrötter, Kalex, + 0,643
13. Acosta, Kalex, + 0,662
14. Bendsenyder, Kalex, + 0,685
15. Roberts, Kalex, + 0,766