Sam Lowes in Jerez: «Endlich wieder schmerzfrei»
Der 32-jährige Engländer Sam Lowes nutzte nach seiner Genesung am 1./2. Dezember auf dem Circuito de Jerez die Gelegenheit, an einem Testtag mit den Superbike-Kollegen teilzunehmen. Da der Supersport-Weltmeister von 2013 eine private R1-Yamaha steuerte und auch eine R6 in der Box hatte, fiel er nicht unter das Testverbot der GP-Stammfahrer, die im Dezember und Januar einem strikten Fahrverbot mit ihren GP-Rennmaschinen unterliegen.
Da es am Donnerstag in Andalusien regnete, ging Sam Lowes am ersten Tag nur für ein paar Installations-Runden auf die Strecke. Dafür spulte der Moto2-Pilot aus dem Elf Marc VDS-Team am gestrigen Freitag 72 Runden ab. Der neunfache Moto2-GP-Sieger brachte nur einen Mechaniker und ein MarcVDS-Teammitglied mit nach Jerez. Denn er wollte in erster Linie überprüfen, wie weit seine Schulterverletzung genesen ist, die ihn bei den letzten zwei Grand Prix zum Zuschauer gezwungen hat.
Der Zustand der Strecke war auch am Freitag nicht überragend, deshalb sind die Rundenzeiten nicht besonders aussagekräftig. «Aber es war nett, endlich wieder Motorradfahren zu können», berichtete Sam Lowes auf Anfrage von SPEEDWEEK.com. «Ich konnte ja an den Rennen in Sepang und Valencia nicht teilnehmen, und sogar an den WM-Läufen zuvor habe ich unter meiner Schulterverletzung gelitten. Inzwischen habe ich die Muskulatur in der Schulter wieder gestärkt. Es war angenehm, endlich wieder einmal schmerzfrei zu fahren und etwas Spaß zu haben.»
Sam Lowes, 2022 zweimal Dritter und bei 15 Rennen punktelos, war am ersten August-Wochenende beim Silverstone-GP im ersten freien Freitag-Training bereits nach fünf Minuten schwer gestürzt und hatte sich links eine Schulterluxation zugezogen. Er fiel dann in der WM-Tabelle auf Rang 19 zurück, mit 55 Punkten erlebte der Kalex-Pilot aus dem MarcVDS-Team seine schlechteste Moto2-Rennsaison. Teamkollege Arbolino hingegen sicherte sich drei Saisonsiege und preschte in der WM auf den starken vierten Rang.
«Ich habe 72 oder 73 Runden abgespult. Es war gut, ich habe jetzt gesehen, in welchem Zustand meine Schulter ist. Ich weiß jetzt, welche Arbeit ich im Winter noch verrichten muss», stellte Sam fest, der seit 2020 bei Marc VDS fährt und dort 2023 seine vierte Saison fahren wird – neben Tony Arbolino. «Ich kann jetzt mit einem Lächeln in die Winterpause gehen statt mit einer Ungewissheit und mangelnder Performance.»
«Das Wetter war zwar am Donnerstag ein bisschen gegen uns, aber am Freitag konnten wir eine Menge Runden drehen», ergänzte Sam Lowes, der in der Moto2 zuerst 2014 und 2015 für Speed-up fuhr, dann zwei Jahre für Federal Oil Gresini, ehe ihn Aprilia für ein Jahr und 18 Rennen für die MotoGP-WM verpflichtete. 2018 und 2019 kehrte Lowes für zwei Jahre noch einmal zu Gresini zurück.
«So viele Runden bin ich seit langer Zeit nicht mehr an einem Tag gefahren. Das war ein wirklich produktiver Test. Jetzt freue ich mich darauf, im Winter wieder in Topform zu kommen», fasste Sam Lowes zufrieden zusammen.
Zeiten Jerez-Test, 1./2. Dezember:
1. Jonathan Rea, Kawasaki, 1:39,911 min
2. Scott Redding, BMW, 1:40,104
3. Alex Lowes, Kawasaki, 1:40,342
4. Tom Sykes, Kawasaki, 1:40,949
5. Sam Lowes, (Stock-Yamaha), 1:43,965