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Die Entdeckung des Jahres: Moto2-Sieger Alonso Lopez

Von Nora Lantschner
Alonso Lopez schüttelte in dieser Saison ein echtes Ass aus dem Ärmel

Alonso Lopez schüttelte in dieser Saison ein echtes Ass aus dem Ärmel

Die letzte Woche des Kalenderjahres nutzen wir bei SPEEDWEEK.com, um noch einmal auf einige denkwürdige Momente der Saison 2022 zurückzublicken: Den Anfang macht Boscoscuro-Überraschung Alonso Lopez.

Am vergangenen Mittwoch feierte Alonso Lopez seinen 21. Geburtstag. Das er das als zweifacher GP-Sieger tun würde, hätte vor einem Jahr kaum jemand für möglich gehalten – auch er selbst nicht. Denn nach dem zweiten Gesamtrang in der Moto2-EM 2021 stand er einmal mehr ohne Team da.

Zur Erinnerung: Nach der Saison 2020 hatte Lopez, der auf Honda 2019 einen Podestplatz geschafft hatte, schon seinen Platz in der Moto3-WM bei Husqvarna verloren. Er wurde damals im Dezember von Max Biaggi vor die Tür gesetzt, es war von gesundheitlichen Problemen die Rede.

Der gebürtige Madrilene, der mittlerweile in Valencia lebt und trainiert, nahm also einen neuen Anlauf in der Moto2-EM. Im Boscoscuro Talent Team Ciatti gewann er zwar zwei Läufe, er stand aber im Schatten seines jüngeren Teamkollegen Fermín Aldeguer (heute 17), der sich 39 Punkte vor Lopez zum Europameister kürte und einen Platz im Moto2-WM-Team sicherte.

«Ich musste viel lernen», schilderte Lopez rückblickend. «Ich hatte da auch großes Glück, mit Fermín im Team zu sein. Er ist ein Jahr vor mir auf die großen Bikes umgestiegen. Das war sehr, sehr wichtig, weil ich von seinen Daten und von seinem Fahrstil lernen konnte. Ohne Fermín wäre ich unmöglich auf dem Level, auf dem ich heute bin.»

Zunächst saß Lopez zu Beginn der Saison aber noch zu Hause auf dem Sofa. Erst als sich Speed-up-Teamchef Luca Boscoscuro bereits nach sechs Grand Prix von Romano Fenati trennte, ergab sich die Chance, auf die Alonso gewartet hatte: In Le Mans übernahm der Spanier die Boscoscuro des Italieners, in Mugello fuhr er beim zweiten Antreten erstmals in die Top-10. Es folgten ab Silverstone total fünf Podestplätze, darunter zwei Siege in Misano und auf Phillip Island.

Übrigens: Beim Australien-GP war das Selbstvertrauen von Lopez sogar so groß, dass er sich – wortwörtlich – ein Ass in den Ärmel steckte, das er dann stolz auf der Auslaufrunde präsentierte.

«Es ist wie in einem Film», fasste der Spanier seine unglaubliche Saison im Interview mit SPEEDWEEK.com zusammen.

Beim Saisonfinale kämpfte Lopez sogar noch um den Titel des besten Moto2-Rookies des Jahres – und das obwohl seine Saison erst im siebten Grand Prix des Jahres begonnen hatte! Beim Heimrennen in Valencia ging der Boscoscuro-Star von der Pole-Position aber etwas übereifrig zu Werk, er stürzte früh und Pedro Acosta kürte sich mit einem Sieg zum «Rookie of The Year».

Dennoch hat Lopez als WM-Achter eine besondere Erwähnung verdient: Er ist die Entdeckung des Jahres.

Moto2-WM-Endstand 2022 (nach 20 Rennen):

1. Augusto Fernández 271,5 Punkte. 2. Ogura 242. 3. Canet 200. 4. Arbolino 191,5. 5. Acosta 177. 6. Dixon 168,5. 7. Vietti 165. 8. Lopez 155,5. 9. Roberts 131. 10. Chantra 128. 11. Schrötter 123,5. 12. Arenas 90. 13. Bendsneyder 87. 14. Navarro 83. 15. Aldeguer 80. 16. Gonzalez 76. 17. Beaubier 73. 18. Alcoba 72. 19. Lowes 55. 20. Salac 45. 21. Baltus 30. 22. Dalla Porta 21. 23. Manzi 9. 24. Zaccone 9. 25. Kubo 7,5. 26. Agius 7. 27. Fenati 7. 28. Rodrigo 6. 29. Kelly 5,5. 30. Ramirez 5. 31. Gomez 4. 32. Hada 3,5. 33. Pasini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 477,5 Punkte. 2 Boscoscuro 200,5. 3. MV Agusta 5.

Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 448,5 Punkte. 2. Idemitsu Honda Team Asia 370. 3. Flexbox HP40 287. 4. GASGAS Team Aspar 258,5. 5.Elf Marc VDS Racing 253,5. 6. Beta Tools Speed up 242,5. 7. Liqui Moly Intact GP Team 195,5. 8. Mooney VR46 Racing 165. 9. Italtrans Racing 152. 10. Pertamina Mandalika SAG 96,5. 11. Yamaha VR46 Master Camp 92,5. 12. American Racing 78,5. 13. Gresini Racing 54. 14. RW Racing GP 30. 15. MV Agusta Forward 5.

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