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Jüngster GP-Sieger Can Öncü: 2024 in der Moto2-WM?

Von Ivo Schützbach
Can Öncü will zurück ins GP-Paddock

Can Öncü will zurück ins GP-Paddock

Mit 15 Jahren und 115 Tagen wurde Can Öncü 2018 im Moto3-Rennen in Valencia zum jüngsten GP-Sieger. Seit 2020 fährt er in der Supersport-WM und wünscht sich für nächste Saison die Rückkehr ins MotoGP-Paddock.

Als Can Öncü am 18. November 2018 als Meister des Red Bull Rookie-Cups in Valencia seinen ersten Grand Prix fuhr und diesen im Regen in der Moto3-Klasse gewann, war das eine Sensation. Can war der erste GP-Sieger aus der Türkei, mit 15 Jahren und 115 Tagen der jüngste und seit 1991 (Nobby Ueda) der Erste, der gleich beim Debüt siegte.

Weil das Mindestalter für die Champions aus dem Rookies-Cup und JuniorGP inzwischen 16 und für alle anderen 18 Jahre in den GP-Klassen beträgt, wird er für immer der jüngste Sieger bleiben.

2019 bestritt Can Öncü im Red-Bull-KTM-Team von Aki Ajo die gesamte Moto3-WM, kam in 19 Rennen aber nur auf acht Punkte und wurde WM-31. Platz 12 beim Finale in Valencia war seine Bestleistung.

Manager und Mentor Kenan Sofuoglu ließ Can Öncü deshalb seit 2020 einen anderen Karriereweg einschlagen. Er transferierte das Talent in die Supersport-WM und ins Kawasaki-Team von Manuel Puccetti, wo er seither fährt. Im Vorjahr wurde Can WM-Dritter, insgesamt hat er 13 Podestplätze erobert, darunter ein Sieg dieses Jahr Anfang März in Indonesien.

«Can Öncü will die Supersport-WM gewinnen und dann in die Moto2-WM wechseln», sagte Sofuoglu vor den Rennen in Assen am vergangenen Wochenende. Doch dann wurde der 19-Jährige im zweiten Rennen am Sonntag von Yari Montella (Barni Ducati) in der ersten Kurve von der Strecke gerammt, stürzte und brach sich im linken Unterarm Elle und Speiche – knapp über dem Handgelenk und knapp unterhalb des Ellbogens. Die Rennen in Barcelona in knapp zwei Wochen verpasst Öncü auf jeden Fall, ob er in sechs Wochen in Misano wieder dabei sein wird, ist fraglich.

In der Gesamtwertung hat Öncü nach sechs Rennen nur halb so viele Punkte auf dem Konto wie Seriensieger Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) und ist Fünfter. An seinen Wünschen für die Zukunft ändert das wenig.

«Ich höre mir immer an, wovon meine Fahrer träumen, ich gebe ihnen aber auch Ratschläge», erzählte Sofuoglu beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Can würde gerne Moto2 fahren, was ich akzeptieren kann. Er hat den Red Bull Rookies-Cup gewonnen und fuhr anschließend Moto3. Dort war er nicht erfolgreich, also haben wir einen Job in der Supersport-WM gefunden. Ich habe ihm gesagt, dass er eine sehr gute Supersport-Saison fahren muss, dann schaue ich, ob es in Moto2 Interesse an ihm gibt. Er könnte Moto2 fahren und von dort den Sprung in die MotoGP-WM schaffen. Ich werde ihn nicht daran hindern, ins MotoGP-Paddock zurückzukehren, er kommt ja von dort. Mit mehr Supersport-Erfahrung kann er eventuell auch in Moto2 gute Leistungen bringen und sich von diesem Punkt aus seinen Traum erfüllen, und es in die MotoGP-Klasse schaffen. Aber wir müssen abwarten, wie die Saison läuft – speziell jetzt nach seiner Verletzung. Er muss mehr zeigen, als er das bislang getan hat.»

Can Öncü hat mit Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti einen Fünf-Jahres-Vertrag, der bis Ende 2024 läuft. Der Italiener würde dem jungen Türken nicht im Weg stehen: «Wenn er von Moto2 träumt und dort für die nächste Saison ein siegfähiges Paket findet, dann werden wir uns wie gute Freunde unterhalten und schauen, was das Beste für ihn ist. Nur in die Moto2-WM zu wechseln, um dabei zu sein, würde aber seine Karriere ruinieren. Er braucht ein siegfähiges Paket – was Stand heute schwierig zu bekommen ist.»

Ergebnis Supersport- WM Assen, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Stefano Manzi (I) Yamaha + 4,437 sec
3. Federico Caricasulo (I) Ducati + 4,523
4. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 5,088
5. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 10,864
6. Valentin Debise (F) Yamaha + 11,068
7. Jorge Navarro (E) Yamaha + 13,078
8. Adrian Huertas (E) Kawasaki + 17,103
9. Raffaele De Rosa (I) Ducati + 18,000
10. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki + 20,518
11. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 20,700
12. Andrea Mantovani (I) Yamaha + 20,997
13. Simone Corsi (I) Yamaha + 24,862
14. Nicolas Spinelli (I) Yamaha + 32,942
15. Tom Edwards (AUS) Yamaha + 39,344
16. Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha + 39,469
17. John McPhee (GB) Kawasaki + 43,397
18. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + 43,448
19. Max Kofler (A) Ducati + 45,889
20. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 45,964
21. Harry Truelove (GB) Triumph + 51,575
22. Adam Norrodin (MAL) Honda + 52,391
23. Yuta Okaya (J) Kawasaki + 57,874
out Federico Fuligni (I) Ducati  
out Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta  
out Luke Power (AUS) Kawasaki  
out Can Öncü (TR) Kawasaki  
out Yari Montella (I) Ducati  
Ergebnis Supersport- WM Assen, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 4,017 sec
3. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 4,124
4. Valentin Debise (F) Yamaha + 4,231
5. Stefano Manzi (I) Yamaha + 4,383
6. Federico Caricasulo (I) Ducati + 4,655
7. Can Öncü (TR) Kawasaki + 6,116
8. Yari Montella (I) Ducati + 7,895
9. Raffaele De Rosa (I) Ducati + 10,670
10. Jorge Navarro (E) Yamaha + 12,744
11. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta + 16,364
12. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 16,852
13. Adrian Huertas (E) Kawasaki + 16,860
14. Andrea Mantovani (I) Yamaha + 23,891
15. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki + 23,900
16. Simone Corsi (I) Yamaha + 24,101
17. Federico Fuligni (I) Ducati + 40,824
18. Max Kofler (A) Ducati + 48,775
19. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + 48,936
20. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 49,133
21. Harry Truelove (GB) Triumph + 49,225
22. Adam Norrodin (MAL) Honda + 54,917
23. Yuta Okaya (J) Kawasaki + > 1 min
out Tom Edwards (AUS) Yamaha  
out Nicolas Spinelli (I) Yamaha  
out Oliver Bayliss (AUS) Ducati  
out Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha  
out Luke Power (AUS) Kawasaki  
out John McPhee (GB) Kawasaki  
Supersport-WM 2023: Stand nach 6 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 127
2. Stefano Manzi (I) Yamaha 90
3. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 79
4. Federico Caricasulo (I) Ducati 77
5. Can Öncü (TR) Kawasaki 63
6. Niki Tuuli (FIN) Triumph 61
7. Valentin Debise (F) Yamaha 44
8. Jorge Navarro (E) Yamaha 44
9. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 39
10. Raffaele De Rosa (I) Ducati 32
11. John McPhee (GB) Kawasaki 31
12. Nicolas Spinelli (I) Yamaha 29
13. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 23
14. Oliver Bayliss (AUS) Ducati 18
15. Tarran Mackenzie (GB) Honda 15
16. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha 14
17. Adrian Huertas (E) Kawasaki 11
18. Adam Norrodin (MAL) Honda 9
19. Yari Montella (I) Ducati 8
20. Tom Booth-Amos(GB) Kawasaki 7
21. Andrea Mantovani (I) Yamaha 6
22. Harry Truelove (GB) Triumph 5
23. Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha 4

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