GP-Format: Warm-up für alle würde nicht schaden
Schlägt das Wetter wie 2023 in Las Termas um, wäre ein Warm-up hilfreich
Am neuen Format wurde nachjustiert, bereits ab Silverstone (4. bis 6. August) ist das erste Training der MotoGP-Klasse wie von den meisten Fahrern und Teams gewünscht ein echtes «Free Practice», das im Hinblick auf das Qualifying keine Rolle mehr spielt. Wer direkt ins Q2 einzieht, entscheidet sich ab sofort einzig in der 60-minütigen «Practice»-Session am Freitagnachmittag.
Bis auf die in der Folge angepasste Bezeichnung des freien MotoGP-Trainings am Samstag (nun «Free Practice 2») gab es allerdings keine weiteren Änderungen mehr. Die kleinen Klassen müssen somit weiterhin ohne Warm-up-Session am Sonntagmorgen ins Rennen gehen.
«Es ist schwierig», sagte Moto2-Titelanwärter Pedro Acosta im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zum neuen Format, das für die kleinen Klassen weniger «track time» mit sich brachte.
In der zweithöchsten Kategorie sind es im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 20 Minuten weniger Fahrzeit (140 statt 160 Minuten). «Das Warm-up fehlt mir am meisten. Es ändert sich letztendlich nichts, wenn wir im FP3 zehn Minuten weniger haben», meinte Acosta dazu.
«Das Problem ist, dass die Mechaniker nach dem Qualifying an den Bremsen und mehr oder weniger dem ganzen Motorrad arbeiten, um es für das Rennen zu säubern und vorzubereiten. Jetzt haben wir keine Möglichkeit mehr, das Motorrad dann noch einmal auszuprobieren», gab der Jungstar aus dem Red Bull KTM Ajo Team zu bedenken. «Und wenn wir am Samstag ein Problem haben, wie testen wir das Motorrad vor dem Rennen noch einmal?»
«Dann ist zum Beispiel in Argentinien passiert, dass das ganze Wochenende trocken war, es im letzten Moment aber geregnet hat. In der Moto3 und Moto2 haben wir dann am Sonntag keine Zeit, zumindest fünf Runden die Streckenverhältnisse zu checken. Es ist ziemlich knifflig, direkt ins Rennen zu starten, wenn du zuvor am Wochenende nicht bei diesen Bedingungen gefahren bist», brachte der 19-jährige Spanier einen weiteren Aspekt ins Spiel.
«Ich glaube, es würde keinen Schaden anrichten, wenn man der Moto3 und Moto2 vor der MotoGP zehn Minuten einräumen würde. Das würde absolut nichts ausmachen. Warum muss die MotoGP ein Warm-up haben und wir nicht? Wo liegt da der Unterschied? Es ist dasselbe. Ja, es stimmt, dass die Jungs in der Moto3 sehr jung sind und manchmal im Warm-up stürzen. Das stimmt, das muss ich sagen», räumte der Moto3-Champion von 2021 ein. «Aber: Im Rennen ist es genauso. Es ist normal, dass Moto3-Jungs mehr stürzen als in der Moto2 – und die Moto2-Piloten mehr als in der MotoGP.»
«Dennoch: Was würde schon passieren, wenn die Moto3 und die Moto2 je zehn Minuten ein Warm-up fahren? Ich glaube, das würde nichts ausmachen. Das sind maximal 40 Minuten. Einfach ein kurzes Warm-up, um zu überprüfen, dass für das Rennen alles okay sein wird. Es geht ja nicht darum, den Rundenrekord zu unterbieten», untermauerte Acosta seinen Wunsch.
Der Zeitplan der Motorrad-WM 2023
Freitag:
09:00 – 09:35 Uhr (35 min): Moto3 Practice 1
09:50 – 10:30 Uhr (40 min): Moto2 Practice 1
10:45 – 11:30 Uhr (45 min): MotoGP Free Practice 1
13:15 – 13:50 Uhr (35 min): Moto3 Practice 2
14:05 – 14:45 Uhr (40 min): Moto2 Practice 2
15:00 – 16:00 Uhr (60 min): MotoGP Practice
Samstag:
08:40 – 09:10 Uhr (30 min): Moto3 Practice 3
09:25 – 09:55 Uhr (30 min): Moto2 Practice 3
10:10 – 10:40 Uhr (30 min): MotoGP Free Practice 2
10:50 – 11:05 Uhr (15 min): MotoGP Qualifying 1
11:15 – 11:30 Uhr (15 min): MotoGP Qualifying 2
12:50 – 13:05 Uhr (15 min): Moto3 Qualifying 1
13:15 – 13:30 Uhr (15 min): Moto3 Qualifying 2
13:45 – 14:00 Uhr (15 min): Moto2 Qualifying 1
14:10 – 14:25 Uhr (15 min): Moto2 Qualifying 2
15:00 Uhr: MotoGP Sprint-Rennen
Sonntag:
09:45 – 9:55 Uhr (10 min): MotoGP Warm-up
10:00 Uhr: MotoGP Rider Fan Parade
11:00 Uhr: Moto3-Rennen
12:15 Uhr: Moto2-Rennen
14:00 Uhr: MotoGP-Rennen