Anthony West erwischte faulen Motor
Anthony West (vo.) kämpft gegen Nico Terol
Für Anthony West ist der Grand Prix in Katar nicht nur wegen des Flutlichts und weil es der Saisonauftakt ist eine besondere Angelegenheit. Der Australier fährt seit 2012 für das Team des katarischen Motorsportverbandes QMMF, Losail ist also das Heimrennen seines Arbeitgebers.
Aber West konnte dem QMMF in der Wüste kein Highlight schenken. Der Speed-Up-Pilot stürzte als Zwölfter des Moto2-Rennens in der siebten Runde. Der Australier hatte sich aber schon zuvor mit stumpfen Waffen gekämpft: «Das Motorrad hat im Rennen perfekt funktioniert, die Abstimmung des Chassis war 100 Prozent gut. Aber es gab ein Problem mit dem Motor», erzählte West.
«Ich war so langsam, dass ich keinem einzigen auf der Geraden folgen konnte. Nicht mal dann, wenn ich einem am Hinterrad hing und im Windschatten auf die Gerade fahren konnte, sie sind mir einfach davongefahren», klagte West.
Nach dem Rennen nahm das QMMF-Team das Einheits-Aggregat von Honda unter die Lupe. «Wir haben herausgefunden, dass der Motor auf der Startaufstellung überhitzt hat. Es könnte an einer kaputten Dichtung gelegen haben, denn bei solchen Temperaturen kann ein Motor nicht ohne mechanisches Problem überhitzen. Ausserdem gehöre ich nicht zu den Fahrern, die die Drehzahl in der Startaufstellung zu sehr hochjagen. Die Motortemperatur lag die ganze Zeit über 100 Grad. Wenn das der Fall ist, sorgt die Elektronik dafür, dass mehr Benzin eingespritzt wird, deshalb habe ich Leistung verloren.»
West wollte aber trotzdem die Hoffnung auf einen Top-Ten-Rang nicht aufgeben – er beendete seine beiden letzten Rennen auf Rang 2 (2012 in Sepang und Phillip Island, in Valencia wegen Dopingsperre nicht am Start), aber es endete mit dem Nuller. «Ich wollte das Problem umfahren, in den Kurven fühlte ich mich zehn Mal besser als alle anderen. Aber möglicherweise habe ich ein bisschen zu sehr attackiert und es weggeworfen.»