Moto2: Einheitsreifen oder Reifenkrieg?
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In Sachen Motor (Honda) und Fahrwerk (frei) sind bei der neuen Moto2-Viertakt-Klasse die meisten Fragen beantwortet. Bei den Reifen hingegen ist noch nichts entschieden. Die Diskussionen laufen.
«Wenn IRTA und Dorna bei den Reifen für die Moto2-Klasse nicht bald eine klare Entscheidung treffen, könnte die Situation eskalieren», sagt Jeremy Ferguson, Dunlop-Motorradrennsport-Manager. Dunlop ist seit Jahren mangels Konkurrenz Alleinausrüster in der theoretisch offenen 250er Klasse. Ferguson erklärt: «Ein offener Wettbewerb wie früher in der MotoGP-Klasse wäre wirtschaftlich betrachtet problematisch. Im Unterschied zur Superbike-Klasse, wo es in vielen Ländern wie Deutschland, Italien, den USA und Australien nationale Meisterschaften mit freier Reifenwahl gibt und die Reifenhersteller Geld verdienen sowie neues Material im Rennbetrieb austesten können, gibt es das für die Moto2-Klasse nicht. Es wäre wie früher im MotoGP eine reine Prestige- und Image-Angelegenheit. Die GP-Organisatoren müssen regulierend eingreifen, eventuell sogar wie im MotoGP eine Einheitsreifen-Regelung einführen.»
Ferguson weiss, dass Michelin wie auch Dunlop bereits mit der Entwicklung von Moto2-Reifen begonnen haben. «Bei den Vorderreifen können wir auf den Erfahrungen mit den 250ern aufbauen, aber hinten müssen wir neu beginnen. Wenn das Reglement tatsächlich offen bleiben sollte, werden die Reifenhersteller für ein einziges Startfeld einen gewaltigen Aufwand betreiben müssen. Falls sie überhaupt mitmachen.»
Thomas Scholl von MotoGP-Alleinausrüster Bridgestone redet ähnlich: «Bevor wir keine genauen Daten der Hersteller haben, können wir wenig tun. Ein Moto2-Motorrad ist rund 40 PS stärker und 40 kg schwerer als eine 250er, aber rund 100 PS schwächer als ein MotoGP-Bike. Das stellt vor allem an die Hinterreifen ganz andere Anforderungen.»