Tom Lüthi (3.): Jetzt kann er WM-Fünfter werden!
Vor rund drei Wochen stieg Tom Lüthi in ein Flugzeug in Richtung Kuala Lumpur/Malaysia. Es folgte die Station in Australien. Nun geht die Reise zurück in die Schweiz – und der Suter-Pilot kommt nach den drei Überseerennen mit drei Pokalen nach Hause. Nach den Plätzen 3 und 2 in Sepang und Phillip Island sicherte sich Lüthi beim zweimal gestarteten Moto2-Rennen in Motegi erneut Rang 3. Es war bereits der sechste Podestplatz in dieser Saison, die mit der schweren Ellbogenverletzung beim Valencia-Test am 14. Februar mit einem herben Dämpfer begann.
«Es war ein schwieriges Wochenende, aber das war es für alle. Für mich war es doppelt so schwierig, denn am Morgen im ersten Training bin ich nicht klar gekommen. Das Set-up hat überhaupt nicht gepasst. So wollte ich auf keinen Fall das Rennen fahren, wir mussten etwas unternehmen. Dann haben Alfred (Anm.: Cheftechniker Alfred Willecke) und das Team einen super Job gemacht mit sehr guten Änderungen auf das Rennen hin, die man sonst nie machen würde. Das war auf jeden Fall ein Volltreffer. Es war nicht das perfekte Set-up, aber das hatte heute niemand. Aber im Vergleich zum morgen war es perfekt», schilderte Lüthi, der bei der Massenkarambolage nach dem ersten Start beinahe involviert war.
Lüthi: «Beim ersten Start war es knapp bei der Kollision, ich konnte aber nach rechts ausweichen. Ich habe gesehen, dass sich ein Sturz anbahnt, zuerst wollte ich links dazwischen durchfahren. Aber dann habe ich gesehen, dass rechts Platz war, aber es war knapp. Ich habe auch nicht gewusst, ob rechts auch noch einer ist. Beim Neustart habe ich sofort versucht, alles von mir wegzuschieben und mich wieder zu fokussieren. Was hinter mir alles passiert ist, habe ich erst in der Box auf dem TV-Schirm gesehen. Ich wollte mich aber sofort wieder auf den zweiten Start konzentrieren, der dann auch wieder gut gelang.»
Der Suter-Pilot aus dem Interwetten-Team hatte sich hinter dem neuen Weltmeister Pol Espargaró und Pole-Setter Mika Kallio auf Rang 3 eingerichtet, der Finne lag lange noch in Reichweite. «Ich habe hinter Mika richtig gepusht, aber dann habe ich mich zweimal verbremst. Er konnte jeweils auch wieder nachlegen. Mika hatte zwar auch einen Rutscher, aber er konnte wieder zusetzen. Er hatte nachgelegt, und ich hatte einen Fehler. Deshalb habe ich gesehen, dass es nicht reicht. Aber bis zur zweitletzten Runde glaubte ich an eine Chance.»
Lüthi zeigte sich erfreut über die erfolgreiche Überseetour: «Es ist schön, wieder auf dem Podest zu sein. Ich hätte nie gedacht, dass wir 2013 gleich wieder so konstant werden. Das ist schön, das ist sehr motivierend für nächstes Jahr, ein bisschen bin ich im Kopf bereits im Jahr 2014. Valencia wird nochmals wichtig, aber zuerst möchte ich jetzt mal nach Hause. Ich war hier auch noch grippekrank. Jetzt will ich mich erholen und in Valencia fit nochmals angreifen.»
Beim Finale ist nun sogar noch der fünfte WM-Platz machbar. Ausgerechnet Landsmann Dominique Aegerter liegt fünf Punkte vor Lüthi.
«Der fünfte WM-Platz ist noch möglich, das stimmt. Ein besonderer Kampf… (Anm.: gegen Aegerter.) Aber ich hätte nie gedacht, dass ich in dieser Saison noch auf den sechsten Rang nach vorne komme. Geschweige denn, dass der fünfte noch möglich ist. Ich werde einfach versuchen, das Rennen zu gewinnen, ich schaue nicht auf die anderen», sagt Tom.