Marcel Schrötter: «Zum Schluss auf verlorenem Posten»
Marcel Schrötter: Gemischte Gefühle nach dem letzten Testtag in diesem Jahr
Weil das Wetter beim dreitägigen Test in Almeria nur am Dienstag brauchbar war, blieb das Tech3-Team mit Marcel Schrötter einen Tag länger an der Strecke und fuhr am Freitag. Dieser Entscheidung machte sich auch bezahlt, denn bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ab dem späten Vormittag konnten Schrötter und seine Crew in vielen Bereichen am Motorrad arbeiten.
«Am Freitag waren die Bedingungen nahezu perfekt», freute sich Schrötter, der Neuzugang im französischen Team. «Obwohl es am Morgen noch sehr kühl war, stiegen die Temperaturen rasch an und von 11 bis in etwa 15.30 Uhr waren die Verhältnisse optimal zum Testen. Trotzdem war es kritisch betrachtet kein guter Tag für mich. Ich bin gut gestartet und auch schnell auf meine schnellste Rundenzeit vom Dienstag gekommen. Noch dazu mit gebrauchten Reifen. Zu diesem Zeitpunkt hatte es wirklich den Anschein, dass es in die richtige Richtung ging, wir wollten Rundenzeiten im Bereich von 1:37 Mitte fahren. Bis zur kurzen Mittagspause lief es ermutigend, aber danach haben wir wegen zu vielen Dingen und Änderungen am Motorrad den Rhythmus verloren.»
Schrötter vermisste danach die Haftung am Heck der Mistral 610 des Jahrgangs 2013. «Bei all diesen vorgenommenen Maßnahmen war auch viel Positives dabei, jedoch aus irgendwelchen Gründen ging viel Grip hinten verloren und das raubte mir jegliches Vertrauen in den Hinterreifen. Jedenfalls wurde alles versucht, um den Grip wieder zu finden. Dabei probierten wir auch einen anderen Reifen, der allerdings auf einer Felge montiert war, mit der die Getriebeübersetzung nicht übereinstimme. Zum Schluss standen wir so auf verlorenen Posten und haben den Test vorzeitig beendet, obwohl von den Temperaturen her noch ein, zwei Runs möglich gewesen wären. Zuvor hatten wir nochmals einen drastische Änderung vorgenommen und einen gebrauchten Reifen montiert, der schon 35 Runden drauf hatte. Mit diesem Package und bei schlechteren Bedingungen wegen bereits kühleren Temperaturen und tiefstehender Sonne bin ich meine schnellste Rundenzeit gefahren», wunderte sich der Bayer.
Die Uhr blieb bei 1:38,167 min stehen, aber Schrötter war nicht wirklich zufrieden. «Diese Verbesserung war gleichzeitig der einzige Höhepunkt am Freitag. Dieser Tag zeigte, dass wir etwas falsch gemacht haben und aber auch, dass ich, warum auch immer, die neuen Reifen nicht optimal genutzt habe. So gesehen ist es immens schade, dass dieser Tag nicht besser genutzt wurde. Außerdem wurde ein anderes Bremssystem getestet, dass bestimmt nicht viel anders als das bewährte System ist. Der einzige Unterschied im Verhalten ist auf langen Bremswegen zu erkennen. Trotzdem wäre es mir lieber, wenn weiterhin das Brembo-System verwendet wird. Abgesehen von vielen wertvollen Erkenntnissen hat dieser Test leider nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, bis eben auf die Verbesserung der Rundenzeit mit gebrauchten Reifen. Ich freue mich nun auf einen freien Monat zuhause bei meiner Familie in Deutschland, bevor ich Ende Dezember wieder nach Spanien gehen werde und bald darauf wieder mit dem Training für die nächste Saison beginne. Nach diesen Freitag wissen wir jedenfalls, was für die ersten offiziellen Tests im Februar zu vermeiden ist.»
Schrötter fuhr mit Kumpel Jonas Folger mit dem Auto aus Spanien nach Deutschland zurück.
Die Zeiten von Almeria am Freitag, 29. November,
Moto2
1. Maverick Viñales (E), Kalex, 1:36,334
2. Xavier Siméon (B), Suter, 1:36,876
3. Luis Salom (E), Kalex, 1:37,005
4. Simone Corsi (I), FTR, 1:37,694
5. Axel Pons (E), Kalex, 1:37,729
6. Lorenzo Baldassari (I), Suter, 1:37,761
7. Mattia Pasini (I), FTR, 1:37,865
8. Jonas Folger (D), Kalex, 1:37,887
9. Marcel Schrötter (D), Tech3, 1:38,167
Moto3
1. Arthur Sissis (AUS), Mahindra, 1:41,274
2. Miguel Oliveira (P), Mahindra, 1:43,868
Die Zeiten von Almeria am Dienstag, 26. November,
Moto2
1. Maverick Viñales (E), Kalex, 1:36,740 min
2. Jordi Torres (E), Suter, 1:37,102
3. Xavier Siméon (B), Suter, 1:37,379
4. Sandro Cortese (D), Kalex, 1:37,412
5. Julián Simón (E), Kalex, 1:37,588
6. Alex Mariñelarena (E), Tech3, 1:37,713
7. Simone Corsi (I), FTR, 1:37,846
8. Takaaki Nakagami (J), Kalex, 1:37,955
9. Luis Salom (E), Kalex, 1:38,030
10. Jonas Folger (D), Kalex, 1:38,442
11. Marcel Schrötter (D), Tech3, 1:38,523
12. Axel Pons (E), Kalex, 1:38,546
13. Azlan Shah (MAL), Kalex, 1:38,695
14. Lorenzo Baldassarri (I), Suter, 1:38,700
15. Mattia Pasini (I), FTR, 1:39, 324
16. Jesko Raffin (CH), Kalex, 1:39,990
Moto3
1. Alex Rins (E), Honda, 1:41,300
2. Alex Márquez (E), Honda, 1:41,4123
3. Arthur Sissis (AUS), Mahindra, 1:41,740
4. Marcos Ramirez (E), Honda, 1:42,697
5. Miguel Oliveira (P), Mahindra, 1:42,763
6. John McPhee (GB), FTR-Honda, 1:42,814
7. Zulfahmi Khairuddin (MAL), FTR-Honda. 1:43,547
8. Alexis Masbou (F), Honda, 1:43,794