MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Dynavolt-Intact: Wieso der Khairuddin-Deal platzte

Von Günther Wiesinger
Intact-Firmenchef Stefan Keckeisen mit Sandro Cortese

Intact-Firmenchef Stefan Keckeisen mit Sandro Cortese

2013 gab es ernsthafte Verhandlungen zwischen dem Dynavolt-Team und dem Management von Fahmi Khairuddin. Aber Sandro Cortese bekam keinen Teamkollegen.

Das deutsche Dynavolt Intact GP-Team zählt zu den wenigen Moto2-Rennställen im GP-Fahrerlager, die sich völlig auf einen Fahrer konzentrieren. Alex De Angelis bei Tascaracing, Petronas Raceline mit Hafizh Syahrin, Iodaracing mit Randy Krummenacher, AGT mit Gino Rea sowie JiR (bisher kein Ersatz für Kohta Nozane) sind die andern.

Aber die Dynavolt-Teamteilhaber Stefan Keckeisen, Wolfgang Kuhn und Jürgen Lingg haben sich schon mehrmals mit der Frage beschäftigt, ob und wann ein zweiter Fahrer engagiert werden soll.

Im Juni 2013 erkundigte sich zum Beispiel Zulfahmi Khairuddins Manager Razlan Razali (er ist Chef des Sepang-Circuits) beim Dynavolt-Team, ob Platz für den Malaysier sei. Denn «Fahmi» fühlte sich manchmal im Ajo-Team wie das fünfte Rad am Wagen, er wollte weg, notfalls mitten in der Saison. Das Dynavolt-Team war der erste Ansprechpartner, denn Khairuddin gelang 2012 in der Moto3-WM im Ajo-Team seine stärkste Saison mit Platz 2 in Sepang – unter dem deutschen Crew-Chief Jürgen Lingg.

Aber es kam zu keiner Einigung. «Fahmi wollte bei uns Moto2 oder Moto3 fahren», erzählt Intact-Firmenchef Stefan Keckeisen. «Aber Jürgen Lingg hat klar gesagt, Moto2, das geht nicht. Für ihn ist Fahmi ein Moto3-Fahrer und noch nicht reif für die Moto2.»

Caterham-Chefs als prominente Fürsprecher

Khairuddin hatte mit den malaysischen Caterham- und AirAsia-Besitzern Tony Fernandes und Dato Kamarudin Meranun zwei weitere namhafte Fürsprecher. Deshalb hatte diese Anfrage für das neue schwäbische Team durchaus gewisse Reize. «Wir haben uns im Juli sogar beim Formel-1-GP auf dem Nürburgring mit Caterham-Moto2-Projektleiter Mia Sharizman Ismail getroffen. Wir haben ihm dann ein Angebot für Fahmi gemacht. Aber beim Misano-GP haben wir eine Absage bekommen.»

Damals sah es so aus, als würde Khairuddin ein weiteres Jahr bei Ajo und KTM bleiben. Aber schliesslich wechselte er zum italienischen Ongetta Honda-Team von Mirko Cecchini.

Da die Verhandlungen nie richtig konkret wurden und Dorna und IRTA auch noch keinen zweiten Startplatz zugesagt hatten, hielt das deutsche Team diese Besprechungen geheim. Auch die Sponsoren Dynavolt und Liqui Moly wurden nicht eingeweiht.

Keckeisen: «Jürgen Lingg war als Teamchef schon stolz darauf, dass die Malaysier mit so einem renommierten Fahrer bei uns angefragt haben. Sie haben anscheinend gesehen, dass wir als neues Team nicht so schlecht auftreten. Sie vertrauetn uns... Anderseits: Ein anderer Fahrer als Khairuddin wäre für uns nicht in Frage gekommen. Für einen anderen hätten wir uns nicht eingesetzt.»

Das Thema «zweiter Fahrer» wird beim Team von Sandro Cortese irgendwann wieder aufs Tapet kommen. Vielleicht für 2015. «Es hätte uns nicht gestört, wenn Khairuddin als zweiter Fahrer in unserem Team eine Moto3 gesteuert hätte», räumt Stefan Keckeisen ein. «Klar, vom Material und von den Teilen her wäre es einfacher, zwei Moto2-Fahrer zu betreuen. Aber es würde uns nicht stören, in zwei unterschiedlichen Klassen zu fahren. So weit sind wir allerdings momentan noch nicht. Obwohl für uns ein Team mit zwei Fahrern kein Problem wäre... In der Hospitality und in der Werkstätte hätten wir genug Platz. Und Sandro hätte es auch gefreut. Er hätte dann gemeinsam mit Fahmi trainieren können. Es wurde sogar bereits überlegt, ob Sandro im Winter mit seinem Freund Fahmi nach Sepang zum Trainieren geht.»

«Klar, ein zweiter Fahrer kann eines Tages interessant sein», ergänzt Keckeisen. «Aber aus kaufmännischer Sicht wollen wir zuerst einmal mit Sandro weiter nach vorne kommen. Wir haben zusätzliche Sponsoren gefunden und konnten das Budget für 2014 noch etwas erhöhen.»

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