Domi Aegerter über WP, den Rückstand und Alex Hofmann
Dominique Aegerter: Mit WP Suspension ausgerüstete Suter MMX2
Während Vorjahres-Topfahrer wie Esteve Rabat, Mika Kallio, Tom Lüthi oder Takaaki Nakagami bei den beiden ersten IRTA-Tests in Valencia und Jerez ihre Ansprüche für 2014 bereits angemeldet haben, war mit Dominique Aegerter der WM-Fünfte nur auf Rang 22 zu finden. Der Schweizer meinte in Jerez: «Wir sind wieder etwas vorwärts gekommen, auch wenn das in der Rangliste noch nicht zu sehen ist. Wir haben viel hin und her ausprobiert. Wir haben alle Reifen gebraucht, die zur Verfügung standen, wir haben mit jedem Reifen 30 Runden und mehr gemacht.»
Aegerter blieb seinem Technomag-carXpert-Team und Suter treu. «Wir haben auch am Chassis noch etwas getestet, da haben wir zwei, drei ziemlich grosse Sachen an der Geometrie ausprobiert. Am Schluss lief es nicht so schlecht, wir konnten konstant mittlere 43er Zeiten fahren. Aber das ist noch nicht genug, wir liegen 1,2 sec hinter Kallio», ist sich der 23-Jährige bewusst. Er weiss, aber dass die Zeitentabelle erst beim nächsten IRTA-Test in Jerez eine Aussagekraft haben, wenn erstmals das ganze Feld mit den offiziellen 600-ccm-Viertakt-Einheitsmotoren unterwegs sind. «Ich bin froh, dass beim letzten Test dann alle die gleichen Reifen und Motoren haben. Man darf nicht vergessen, dass dies jetzt noch nicht der Fall war. Wenn wir meine Daten mit letztem Jahr vergleichen, sieht man schon, dass ich bei jedem Beschleunigen ein bisschen was verliere. Das liegt dann eben am Motor.»
Die fehlende Erfahrung mit WP Suspension kostet Zeit
Aegerter, Teamkollege Robin Mulhauser und die beiden Caterham-Fahrer Johann Zarco und Josh Herrin rückten 2014 als einzige Piloten im von Öhlins dominierten Feld mit Dämpfungselementen von WP Suspension aus. «Das ist nicht so leicht für das Team. Bei Öhlins hast du gewusst, wenn es hinten rutschte, vorne Chattering gab oder du sonst ein Problem hattest, dann war klar, wie viele Klicks an der Dämpfung was bewirken. Das war natürlich vorher einfacher. Jetzt müssen wir einfach mal probieren und merken manchmal, Mist, das kam anders als gedacht heraus. Diese Erfahrungswerte müssen wir zuerst sammeln», stellte der Schweizer fest.
Der Berner bleibt aber zuversichtlich, in der kommenden Saison um die Podestplätze fahren zu können. «Insgesamt habe ich ein besseres Gefühl für das Motorrad, ich konnte wieder besser pushen. Wir sind zwar nicht bei den vorderen Leuten dabei. Aber wenn wir noch einen Fortschritt bei der Abstimmung machen können, dann liegt noch was drin.»
Schulterzustand verbessert, Alex Hofmann als Coach
Zudem ist die operierte linke Schulter weiterhin ein kleines Handicap. «Es ging aber erneut besser. Es gibt nur noch einen Punkt, den ich noch spüre. Mit der Kraft ging es gut. Auf der Gerade konnte ich mich noch nicht 100 prozentig hinter die Verschalung klemmen, aber es ging wirklich jeden Tag besser. Da ging seit letztes Woche wirklich einiges vorwärts. Das stimmt mich positiv», bemerkte Aegerter, dessen Manager Robert Siegrist den ehemaligen MotoGP-Fahrer Alex Hofmann als Riding-Coach engagiert hat.
Aegerter: «Mit Alex habe ich mich bisher ein bisschen am Telefon unterhalten. Er wird erstmals in Jerez bei einem Rennen dabei sein. Ich erhoffe mir vor allem Inputs im fahrerischen Bereich. Ich schaue einfach mal, was dabei herauskommt, verlieren kann ich nichts.» Weil Hofmanns Arbeitgeber Sport1 ihn als Experten aus Spargründen nicht an die Überseerennen schickt, kann er seinen neuen Schützling in Katar, Austin und Termas de Rio Hondo noch nicht vor Ort beobachten und mit Tipps eindecken.