Domi Aegerter und Tom Lüthi: Teamkollegen auf Kalex?
Domi Aegerter und Tom Lüthi 2015 mit vereinten Kräften?
Seit einige Wochen wissen SPEEDWEEK.com-Leser, dass sich der Schweizer Interwetten-Paddock-Teambesitzer Daniel M. Epp aus dem operativen Geschäft zurückziehen wird. Er wird das Teammanagement für Tom Lüthi (Moto2) und Philipp Öttl (Moto3) in die Hände von Terrell Thien legen.
Und am 28. August haben wir erstmals berichtet, dass Epp noch ein Joint-Venture mit dem Schweizer Technomag-CarXpert-Team (Fahrer: Dominique Aegerter und Robin Mulhauser) einfädeln will.
Ein eidgenössisches Moto2-Nationalteam sozusagen.
Diese Zusammenarbeit soll noch an diesem Wochenende im Rahmen des Misano-GP verlautbart werden.
Dani Epp hat so eine Konzentration der Kräfte bisher immer mit der Bemerkung gekontert, Mulhauser habe bei Technomag CarXpert einen Vertrag für 2015, ausserdem habe er weiter bei der Teamvereinigung IRTA einen eigenen Teamplatz für Tom Lüthi beantragt.
Jetzt ist durchgesickert, dass das Schweizer Nationalteam 2015 drei Fahrer umfassen wird: Aegerter, Lüthi und Mulhauser.
Und: Alle drei werden voraussichtlich von Suter-MMX2-Maschinen auf Kalex-Bikes des Jahrgangs 2014 umsteigen.
2015-Maschinen von Kalex erhalten nur jene Teams und 14 Fahrer, die schon im vergangenen Winter Kalex-Kunden waren. Das heisst: Marc VDS (2), Paginas Amarillas (2), Dynavolt Intact (1), Idemitsu Honda Asia (2), Petronas Raceline (1), AGR (2), SAG (2) und Italtrans (2).
Momentan halten sich die Teamchefs von Technomag und Interwetten zu den Plänen für die nächste Saison recht bedeckt.«Ich muss demnächst eine wichtige Entscheidung fällen», meinte Aegerter beim Silverstone-GP im Hinblick auf das Material für 2015.
«Ich habe keine Berührungsängste mit Technomag und habe noch nie welche gehabt», liess sich Dani Epp in Misano immerhin entlocken.
Und zum Thema Umstieg von Tom Lüthi auf Kalex räumte Epp ein: «Wir denken jedes Jahr über einen Wechsel von Suter zu Kalex nach und wiegen Pro und Contra ab. Das ist erstens ein emotionales Thema und zweitens ein fachlich-technisches.»
Und dann lieferte Epp im Gespräch mit SPEEDWEEK.com einen Hinweis darauf, wohin die Material-Reise 2015 gehen könnte. «Wenn man es jahrelang mit einem Fabrikat probiert und die Erwartungen nie ganz erfüllt, ist es normal, dass man sich nach einer Alternative umsieht», meinte er vielsagend.
Epp räumt auch ein, dass er ein bisschen neidisch zu den erfolgreichen Moto2-Teams Marc VDS (Fahrer: Rabat, Kallio) und Paginas Amarillas HP 40 Pons (Maverick Vinales, Salom) aufschaut.
«Diese beiden Rennställe haben jeweils zwei starke Fahrer», rechnet Epp vor. «Das ist ein grosser Vorteil. Wir haben bei Tom seit Jahren keinen zweiten Fahrer als Referenz im Team, darunter leiden wir. So ein bestehendes Spitzenteam mit zwei schnellen Fahrern und zwei kompetenten Crew-Chiefs kommt natürlich schneller zum Erfolg als ein Ein-Mann-Team mit einem Einzelkämpfer wie Tom.»
Technomag-CarXpert-Aushängeschild Domi Aegerter gilt ebenfalls als Einzelkämpfer, denn sein Teamkollege Mulhauser hat in diesem Jahr in zwölf Rennen noch keinen Punkt ergattert, der WM-Vierte Aegerter hingegen 123.
Das Technomag-Team will heute nach dem zweiten freien Misano-Training eine Pressekonferenz einberufen.
Wenn Aegerter eine sechste Moto2-WM-Saison auf Suter fahren würde, würde sich wohl keine Pressekonferenz aufdrängen.
Und dass Aegerter und Mulhauser bei Technomag-CarXpert einen Vertrag für 2015 haben, ist auch seit längerer Zeit bekannt.
Nur die Zusammenarbeit auf technischer Ebene mit Tom Lüthis Interwetten-Team, der Wechsel zu Kalex und eine Kooperation bei der Logistik, Hospitality, Medienarbeit und in anderen Bereichen ist bisher nicht kommuniziert worden.