MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Domi Aegerter: «Es quatschen zu viele Leute rein»

Von Günther Wiesinger
Dominique Aegerter

Dominique Aegerter

Dominique Aegerter ist vor dem Sepang-GP erkrankt. Dazu kracht es in seinem Umfeld, es wird gestritten. «Aber ich will den vierten WM-Rang zurück», sagt er.

Dominique Aegerter (24) schlich Donnerstagmittag ziemlich langsam und bedächtig durch das Fahrerlager des Sepang International Circuit. Aber diese spürbare Niedergeschlagenheit hat nichts mit den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Wochen zu tun.

«Ich bin seit gestern krank, es kam plötzlich am Mittwochnachmittag, Fieber und Halsweh», schilderte der Schweizer im Schatten der Box gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich muss jetzt schauen, dass ich Medikamente bekomme, dann fahre ich zurück ins Hotel und ruhe mich aus.»

Domi trug bei 36 Grad Hitze eine warme Fleece-Jacke, er bewegte sich im Zeitlupentempo, man sah ihm das Unwohlsein von weitem an.

Der Suter-MMX2-Pilot aus dem Technomag-carXpert-Team durchlebt eine schwierige Phase. In seinem Umfeld herrscht Uneinigkeit, Manager Dr. Robert Siegrist macht Domis Vater Fere für die Misserfolge verantwortlich, von Brünn bis Motegi sammelte der aktuelle WM-Fünfte nur 31 Punkte ein, Landsmann Tom Lüthi entriss ihm in Australien den vierten WM-Rang.

Und nächstes Jahr bilden Aegerter und Mulhauser das Technomag-Interwetten-Team, Lüthi fährt unter einem gemeinsamen Dach für das Derendinger-Interwetten-Team, alle drei Plätze gehören Olivier Métraux.

Domi, in Australien gab es einen Lichtblick, du bist nach dem Nuller von Japan vom 16. Startplatz aus auf Platz 8 gefahren. Aber in deinem Umfeld wird gestritten?

Ja, wir sind sicher nicht wieder dort, wo wir hingehören. Irgendwas im Kopf ist nicht so gut. Zu viele Gedanken... Zu viele Leute, die mir reinquatschen, die alles besser wissen oder etwas ändern wollen.

Wer gehört da dazu?

Das ganze Umfeld... Manager Siegrist, die Eltern, Papa, das Team, es gibt sogar Fotografen und Journalisten, die es besser wissen wollen.

Dein Formtief hat schlagartig nach Brünn begonnen, in Silverstone gab es einen Nuller durch einen Sturz, bis Katar hattest du 32 Rennen hintereinander gepunktet. Warst du wegen der Teamzusammenlegung verunsichert? Oder hat die WP Suspension auf einigen Strecken nicht einwandfrei funktioniert?

Nein, an WP liegt es sicher nicht.

Wie kommst du aus dieser Misere wieder raus?

Es braucht sicher Unterstützung vom Team. Ein paar gute Resultate, dann klappt das wieder.

Du hast in diesem Jahr erstmals mit Alex Hofmann als Riding Coach zusammengearbeitet. Hat sich dieses Konzept bewährt?

Anfangs Jahr konnte er mir sicher helfen, als er auf der Strecke schauen gegangen ist. Aber wenn ich auf dem Motorrad nicht so locker bin und mich nicht wohlfühle, bringt es mir nichts, wenn er mir in der Box drinnen sagt: «Du musst locker sein und mit Freude fahren gehen.» Das weiss ich selber.

Jetzt sind noch zwei Rennen. Und du willst natürlich mit einem Aufwärtstrend in die Winterpause gehen. Aber ausgerechnet jetzt bist du angeschlagen?

Ja, das ist ganz schlecht. So wie ich mich jetzt fühle, ist das nicht gut für morgen und für das Wochenende. Ich hoffe, die Ärzte können mir ein bisschen helfen. Aber das Ziel ist ganz klar: Ich will meinen vierten WM-Rang zurückholen. Es fehlen zehn Punkte. Das wäre das Ziel.

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