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Stefan Bradl: Gute Argumente für Moto2

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der Aprilia 125

Stefan Bradl auf der Aprilia 125

Der 19-jährige Stefan Bradl wird 2010 aller Voraussicht nach in der neuen Moto2-WM antreten und die 125er-WM verlassen.

Offiziell wird die Entscheidung zwar vom Viessmann-Kiefer-Team noch nicht bestätigt, aber es deutet alles darauf hin: [* Person Stefan Bradl *] wird 2010 in der neuen Moto2-WM eine 600-ccm-Viertakt-Maschine steuern.

Bei den Teambesitzern Stefan und Jochen Kiefer war von vornherein klar, dass es vom wirtschaftlichen Standpunkt aus wenig Sinn macht, auch 2010 wieder mit zwei Fahrern und zwei verschiedenen Klassen anzutreten.

Deshalb lief die Tendenz bei Bradl nach dem Brünn-GP, wo der Russe Vladimir Leonov seinen Vertrag verlängerte, in Richtung Klassenwechsel.

«Aber wir müssen mit Sponsor Viessmann noch einige Einzelheiten besprechen», hält Teamchef Stefan Kiefer fest. «Die offizielle Entscheidung müssen wir bis zum Portugal-GP anfangs Oktober treffen.»

Papa Helmut Bradl war 1991 Vizeweltmeister in der 250-ccm-Klasse, und natürlich eifert der Junior dem ehemaligen Honda-Werksfahrer nach. Deshalb plante Stefan Bradl (19) bereits vor einem Jahr den Umstieg in die 250er-Klasse. Damals hätte Kiefer gern ein Honda-250-Werksteam gemacht, mit Hiroshi Aoyama als Nr.-1-Fahrer. Aber dazu wäre ein Budget von mehr als 2 Millionen Euro nötig gewesen. Das liess sich im Herbst angesichts der Wirtschaftskrise nicht finanzieren.

Stefan Bradl bestätigt den Aufstieg in die Moto2-WM vorläufig nur indirekt. «Natürlich macht es Sinn, in der neuen Kategorie gleich im ersten Jahr dabei zu sein und Erfahrungen für 2011 zu sammeln», erklärte der Zahlinger beim Misano-GP im Gespräch mit der neuen Wochenzeitschrift SPEEDWEEK. Dann ergänzte er vielsagend: «Wir haben alle Für und Wider angewogen.»

Und da fanden sich offenbar kaum Argumente, die gegen einen Klassenwechsel sprachen. «Notfalls könnte ich wie Stoner, Simon oder Locatelli nach einer mittelmässigen Saison wieder zu den 125ern zurückkehren», überlegt Bradl.

Helmut Bradl nahm nur am Rande Einfluss auf die Entscheidung. Aber er macht aus seiner Einstellung kein Hehl. «125er-GP-Siege sind nur halb soviel wert wie 250er-Siege», hat er 2008 ein wenig abschätzig gesagt, als Stefan die WM-Läufe in Brünn und Motegi gewann und WM-Vierter wurde.

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