Tom Lüthi (9.): «Viel zu oft in Sturzgefahr!»
Tom Lüthi: «Wir werden die richtige Richtung finden, egal, auf welcher Asphalttemperatur»
Für Tom Lüthi begannen die Probleme am Trainingsfreitag in Barcelona schon früh. Der Derendinger Racing Interwetten-Pilot seufzte nach dem zweiten freien Training, bei dem er zwecks Umbau-Arbeiten an seiner Maschine eine Zwangspause einlegen musste: «Wir haben heute sehr früh gemerkt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Mit dem Basis-Set-up, mit dem wir in Le Mans und Mugello so happy waren, hatten wir hier auf dieser Strecke mehr Probleme. Heute war auch das Grip-Level sehr schlecht, viele hatten zu kämpfen, und auch für mich war es extrem.»
Der 28-jährige Oberdiessbacher weiss: «Wir müssen nun versuchen, eine Abstimmung zu finden. Am Nachmittag konnten wir einige Schritte machen, aber ich bin noch überhaupt nicht happy mit dem Motorrad. Ich bin extrem am Limit, auch mit dem Vorderrad, und viel zu oft in Sturzgefahr.» Und er macht sich Mut: « Aber okay, jetzt haben wir da ein bisschen Arbeit, müssen die Lücke nach vorne schliessen. Es ist eng, es fehlt nicht viel, aber es ist trotzdem immer ein Abstand da.»
Lüthi erklärte auch: «Ich war eigentlich immer allein, bin nicht gross im Windschatten gefahren, weil wir ja am Feeling für das Motorrad gearbeitet haben, das besser werden muss. Ich brauche jetzt nicht eine Runde im Windschatten hinzuknallen, das bringt mir noch nichts. Vielleicht hilft mir das im Qualifying und das werde ich auch machen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Aber das ist noch weit weg, wir müssen erst einmal das Motorrad abstimmen. Der ganz normale Alltag eines Rennfahrers steht an.»
Der 125ccm-Weltmeister von 2005 betont: «Wenn wir die Trainings analysieren, dann waren die Probleme immer ähnlich oder gleich. Das zeigt eigentlich, dass es nicht mit den Temperaturen zu tun hat. Das Potenzial beim Motorrad ist da, wir müssen es nur ausschöpfen, und auch ich muss mich verbessern. Wir werden die Richtung finden, egal, auf welcher Asphalttemperatur. In der Früh waren manche schneller als ich und am Nachmittag auch. Das Gefühl ist, dass ich zu sehr am Limit war, das gefällt mir nicht.»
Zum Schluss erklärt Lüthi noch: «Ich muss 23 Runden schnell fahren am Sonntag, und da sind wir noch weit weg davon. Ich bin an die Box zurückgekommen und habe gesagt: Wenn wir das Rennen so bestreiten, dann komme ich nicht ins Ziel Ich kann nicht 23 Runden so fahren, ich bin viel zu viel am Limit. Mir schlägt es permanent das Vorderrad weg, das müssen wir in den Griff bekommen. Und das hat auch nichts mit den Bedingungen zu tun.