Jonas Folger (4.): «Mit 18 Runden altem Reifen»
Jonas Folger auf dem TT Circuit Assen: Wir stark ist er am Samstag im Rennen?
Nach dem zweiten freien Training in Assen kam Kalex-Pilot Jonas Folger mit einem breiten Lächeln aus der AGR-Box. «Ich bin sehr zufrieden, denn wir haben gegenüber dem ersten Training einen klaren Fortschritt gemacht.»
«Was auf dieser Strecke nun sehr viel ausgemacht hat, war nicht nur das Bike, sondern vor allem das Fahrerische. Es ist eine so flüssige und brutal schnelle Strecke, dass ich viel von den Daten ablesen konnte, wie ich bremsen muss und wie ich die Bremse löse. Das hat sehr viel ausgemacht. Ich habe während des ersten Trainings in zwei Kurven fast eine Sekunde verloren – vor allem in der vorletzten schnellen Fünfter-Gang-Kurve vor der Schikane. Wenn man lernt, diese Kurve richtig zu fahren, dann kann man viel Zeit gutmachen. Das war ein riesiger Fortschritt. Im Gegensatz zu anderen Strecken musste ich dafür nichts am Motorrad suchen», lachte Folger.
Wenn der 21-Jährige und das AGR-Team früh am Wochenende eine passende Abstimmung finden, ist das meist ein sehr gutes Zeichen für das Rennen. Folger siegte 2015 bereits in Katar und Jerez.
Der Bayer konnte seine persönliche Bestzeit auf gebrauchten Reifen fahren. «Die Reifen waren bereits 18 Runden alt, als ich diese Zeit fuhr. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Nicht so gut war aber, dass es ganze Stücke aus dem weicheren Reifen herausriss. Er überhitzte scheinbar. Dunlop hat den Reifen nun zur Analyse mitgenommen, aber es kann für das Rennen gefährlich werden. Ich hoffe, dass sie am Freitag und Samstag für das Rennen halten. Ansonsten können wir zufrieden sein, denn wir haben mit dem alten Reifen starke Rundenzeiten vorgelegt. Wenn ich nochmal einen drauflege und wir die Front nochmal verbessern, dann können wir die Zeiten von Zarco fahren.»
Du wirst also mit dem weicheren Reifen in das Rennen gehen? «Ja, ich werde auf den weichen setzten und hoffen, dass er durchhält. Mit dem harten Reifen ist derzeit nur Tito Rabat richtig schnell. Ich weiß nicht, warum es immer er ist, der mit diesem Reifen fahren kann.»
Worin bestand die Verbesserung am Motorrad? Mehr Gefühl für die Front? «Ja, genau. Im letzten Run haben wir hinten und vorne nochmal etwas verändert, was das Gefühl für die Front verbesserte, aber dafür war es am Kurveneingang schlechter, am Kurvenausgang besser. Wir müssen also einen Kompromiss eingehen, aber es sind nur noch Kleinigkeiten, weil die Rundenzeiten schon stark sind. Ich glaube, dass ich auch fahrerisch noch einiges rausholen kann.»